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Kitzbüheler Anzeiger
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Machen sich für mehr regionale Vergaben stark: Gemeindeverbands-Präsident Karl-Josef Schubert und WK-Präsidentin Barbara Thaler.

Regionalvergaben leicht gemacht

Die Wirtschaftskammer unterstützt Tirols Gemeinden mit dem Vergabehandbuch dabei, das Potenzial von lokalen Unternehmen bestmöglich zu nutzen. Denn, wie die WK betonte: „Ein öffentlicher Auftrag ist weit mehr als ein Verwaltungsakt, er ist ein wirtschaftspolitisches Signal. Gerade in Tirol, wo die Wirtschaft kleinteilig, regional verwurzelt und großteils mittelständisch geprägt ist, entscheidet die Vergabepraxis darüber, ob regionale Wertschöpfung gelingt.“

Aufwand für Bürokratie nahm zu
Ob Bauleistungen, Lieferungen oder Dienstleistungen – viele Tiroler Unternehmen sind bereit, sich an öffentlichen Projekten zu beteiligen. Doch allzu oft stehen dem bürokratische Hürden, komplexe Verfahren oder zentralisierte Ausschreibungen entgegen. In den vergangenen zehn Jahren habe der bürokratische Aufwand nochmals deutlich zugenommen, hält die WK fest. Das hat zur Folge, dass besonders kleinere und mittlere Betriebe bei Ausschreibungsverfahren vielfach auf der Strecke bleiben. „Das aktualisierte Vergabehandbuch zeigt auf, wie Gemeinden mit Losvergabe, dem Bestbieterprinzip oder dem Verhandlungsverfahren mit vorheriger Bekanntmachung diese Hürden abbauen können – verständlich, rechtssicher und mit klarem Fokus auf die wirtschaftliche Wirkung vor Ort“, so WK-Präsidentin Barbara Thaler.
Tirols Gemeinden sind nicht nur Verwaltungseinheiten, sondern zentrale öffentliche Auftraggeber. Sie kennen die Betriebe in der Region und wollen vielfach bewusst lokal beauftragen – doch es fehlt oft an den nötigen Ressourcen.

Das Vergabehandbuch richtet sich deshalb nicht an Juristen, sondern an Praktiker in den Gemeinden: Bürgermeister, Amtsleitungen und Mitarbeiter, die Verantwortung tragen, aber keine eigene Rechtsabteilung zur Verfügung haben. Neben den rechtlichen Grundlagen bietet das Handbuch eine Vielzahl an neuen Praxisbeispielen: Von der thermischen Sanierung eines Amtsgebäudes über die nachhaltige Errichtung eines Gemeindezentrums in Holzbauweise bis zur Gründung von Energiegemeinschaften. Auch Empfehlungen zu Zuschlagskriterien, FAQs, Vorlagen und digitale Tools machen das Handbuch zu einem umfassenden Unterstützungsangebot. Begleitend dazu stellt die Wirtschaftskammer Online-Services und Schulungsangebote bereit.

Schwellenwerte erhöht
In diesem Zusammenhang ein für die Wirtschaftskammer „erfreuliches Zeichen“: Seit vergangener Woche können öffentliche Aufträge bis zu 143.000 Euro statt wie bisher bis zu 100.000 Euro ohne aufwändige Verfahren direkt vergeben werden. Das spart Zeit, gibt Gemeinden mehr Handlungsspielraum und ermöglicht es, regionale Anbieter rasch und unkompliziert zu beauftragen. „Wir sprechen uns klar dafür aus, diese Regelung über 2026 hinaus ins Dauerrecht zu überführen“, betont Wirtschaftskammer-Präsidentin Barbara Thaler abschließend.

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