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Kitzbüheler Anzeiger

Die Raumordnung als Reizthema

Ein Wohnprojekt für Einheimische, ein geplantes Personalhaus und eine Änderung der Einfahrtsituation im Bereich Einfang beschäftigen derzeit den Reither Gemeinderat. In der Sitzung Anfang der Woche wurde umfangreich diskutiert.

Reith | Diese drei Vorhaben wurden bereits mittels Änderung des Raumordnungskonzeptes auf Schiene gebracht. Einige Anrainer sind wie bereits berichtet massiv dagegen – unter anderem machten sie ihrem Ärger in Leserbriefen an den Kitzbüheler Anzeiger Luft. Schließlich fassten sie ihre Bedenken in zwei Stellungnahmen zusammen. Der Reither Gemeinderat hatte sich in seiner vergangenen Sitzung damit zu befassen.

So sehen die betroffenen Anrainer unter anderem eine massive Störung des Reither Ortsbildes durch die geplanten Maßnahmen. Gleichzeitig orten sie zu wenig öffentliches Interesse für eine Änderung des Raumordnungskonzeptes. Schließlich führen die erbosten Anrainer die aus ihrer Sicht relativ überschwemmungsgefährdete Lage bzw. die Nähe der TAL-Pipeline des Areals in‘s Treffen. 

Die Gemeinde Reith holte zu diesen Punkten die Stellungnahmen der jeweiligen Experten ein – einhellig gibt es von dieser Seite keine Einwände gegen die Änderung des Raumordnungskonzeptes. Auch der zuständige Raumplaner, Franz Widmann, bescheinigt den Reithern ausreichend öffentliches Interesse für ihre Vorhaben, zumal wie Bürgermeister Stefan Jöchl in der Sitzung erläuterte, sich schon über 60 Wohnungssuchende bei der Gemeinde gemeldet hätten. Dennoch machten sich die Gemeinderäte ihre Entscheidung nicht leicht. GR Sebastian Hölzl sieht die Entscheidung als Herausforderung, man müsse eine genaue „Interessensabwägung“ zwischen der Schaffung von Wohnraum und dem sorgsamen Umgang mit besten landwirtschaftlichen Flächen vornehmen. Gleichzeitig äußerte Hölzl Bedenken, dass die verbesserte Einfang-Einfahrt Tür und Tor öffne für eine Umfahrungsstraße Reith („Petrovic-Trasse“). Dagegen verwehrte sich Bürgermeister Jöchl vehement: „Es gibt keinerlei Absicht, so eine Straße zu bauen!“ Diese Trasse sei ein „Gespenst aus den Siebzigerjahren, das immer wieder bei uns umgeht.“ Er wolle mit diesem Irrglauben ein für alle mal aufräumen, ergänzte Jöchl mit einigem Nachdruck.

Schließlich schritt man zur Abstimmung: Mit 9:3 Stimmen (eine Enthaltung) wurden die Stellungnahmen abgeschmettert. In einem Punkt jedoch – es geht um eine Formalsache – musste der Gemeinderat den Argumenten der Eingaben Folge leisten. Deshalb kommt es zu einer neuerlichen, aber verkürzten Auflage des veränderten Raumordnungskonzeptes. Die betroffenen Anrainer wollen indessen nicht aufgeben, sie kündigten weiteren Widerstand an. Elisabeth Galehr, Foto: P3

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