Ein „Rahmen“ für das Ortsbild
Vier Stadtplaner gingen in‘s Rennen, als einstimmiger Sieger des Masterplan-Ideenwettbewerbs in St. Johann ging das Team „AAPS“ hervor. Kürzlich wurden die Ergebnisse im St. Johanner Gemeinderat präsentiert.
St. Johann | Ein schönes Bild braucht auch einen entsprechenden Rahmen: Im Falle des St. Johanner Ortskernes fungiert der Masterplan als solcher. Die Architekten Thomas Pilz und Christoph Schwarz stellten die Kernpunkte ihres Konzeptes vor. Eine Spange und ein Band sollen die Zukunft des Ortes prägen: Ein Band aus Grünräumen soll sich vom Bahnhofsvorplatz über einen neu anzulegenden Kurpark östlich des Krankenhauses bis hin zur Kitzbüheler Ache ziehen und sich dort mit den vorhandenen Grünräumen verbinden. In südlicher Richtung soll sich das Band über die Achse der Bahnlinie schlängeln und dort zum Klausnerareal hin führen. Wenn die Verwertung dieses Areals erfolgt, ist ein Hochboulevard geplant, der einem den Ort „zu Füßen legt“.
Die „Spange“ soll im Ortskern die wichtigsten Aktivitäten zusammenfassen.
Auch dem Thema Verkehr wird im Masterplan Rechnung getragen – etwa mit „Shared Space“-Modellen, bei dem alle Verkehrsteilnehmer ob Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer sich den Straßenbereich gleichwertig teilen. Außerdem soll generell der Verkehrsdruck aus dem Zentrumsbereich herausgenommen werden.
In Hinblick auf den kommenden Masterplan ist St. Johann auch in Sachen Parken einen Schritt weiter: Bei den bislang präsentierten Großprojekten im Zentrum wurde stets die Möglichkeit einer miteinander verbundenen Tiefgarage unter dem Ortskern mitgedacht. Sie soll über zwei Einfahrten erschlossen werden.
Unterstützt werden diese Maßnahmen durch ein eigenes Lichtkonzept von Christian Ragg, der ebenfalls einige Vorschläge während der Sitzung unterbreitete.
Nach der Präsentation zeigten sich die meisten Gemeinderäte von den Vorschlägen relativ begeistert. Kritische Töne gab es jedoch von GR Peter Wallner (SOLI): Auch er zeigte sich zwar beeindruckt, hält die Umsetzung in St. Johann aber für „unrealistisch“.
Anders sieht die Sache GR Hans Grander: „Es gibt sicher viele Punkte dabei, die sofort aufgegriffen werden können.“ Bürgermeister Stefan Seiwald gefällt der präsentierte Masterplan ebenfalls: „St. Johann wurde sehr gut getroffen.“ Architekt Pilz erläuterte, der Masterplan fungiere als Leitlinie, als Schlüssel, um Dinge im Ort anzupacken.
Erste Maßnahmen 2014 umgesetzt
Bis Jahresende soll nun ein Zeitplan für die Umsetzung der Projekte erstellt werden, wie Wirtschaftsreferent Hubert Almberger den weiteren Fahrplan erläutert. Die ersten Maßnahmen sollen bereits 2014 umgesetzt werden.
Almberger bezeichnet den Masterplan als „lebendiges Leitbild“. Die Grundzüge stehen nun fest, in der nächsten Zeit erfolgt mit dem Siegerteam AAPS der Feinschliff, „dass jeder etwas damit anfangen kann“, so Almberger abschließend.
Elisabeth Galehr
Bild: Der Ortskern in St. Johann erhält ein neues Gesicht: Viele Maßnahmen sollen dazu beitragen. Foto: Ortsmarketing St. Johann in Tirol