Rabinovici liest aus „Andernorts“
St. Johann | Auf Einladung des Literaturvereins St. Johann las Doron Rabinovici aus seinem besonderen Werk „Andernorts“.
Urkomisch, fesselnd, spannend und berührend zugleich: Der Roman von Rabinovici zeigt sich so facettenreich wie die Transkulturalität von der er handelt: Egal ob Orient oder Okzident, der israelische Kulturwissenschaftler Ethan Rosen ist überall zu Hause und doch nirgends daheim. Sein Vater bezeichnet ihn als umgekehrtes Chamäleon, dort wo er lebt, lehnt er sich auf.
Sein Gegenspieler Rudi Klausinger, ebenfalls Koryphäe auf dem Gebiet der Kulturforschung könnte gegensätzlicher nicht sein: Er weiß sich jedem Ort anzupassen, agiert empathisch und trotzdem ruhelos.
Was Ethan und Rudi verbindet ist die Suche nach Identität, Herkunft und Zugehörigkeit.
Rabinovici erzählt eine unterhaltsam-fesselnde und anspruchsvolle Geschichte der Kulturen, von Tel-Aviv bis Wien, vom Juden- bis zum Christentum. Dabei geht es Rabinovici nicht vorrangig darum Ereignisse zu erzählen, sondern Gedankengänge aufzudecken: „Wer nach Wurzeln sucht, findet die Zusammenhänge und Schnitte in Geschehnissen“.
Nicht zuletzt soll „Andernorts“ aber auch an den Holocaust erinnern.
Rabinovici selbst über sein Buch: „Ich habe Spaß Erwartungen zu brechen, besonders die eigenen“.
Untermalt von zwei Mitgliedern der Klezmer Connection aus Salzburg konnte sich das Publikum über einen stimmigen und nachdenklich stimmenden Abend der Literatur freuen. miwe