Premiere Messe Weisenbläser

Es war nur bedingt „Uraufführung“,  denn die Messe, wie man sie am Sonntag, 18. Oktober, in der Stadtpfarrkirche Kitzbühels erlebte, hat sozusagen eine Vorgängerin, nämlich in Form einer Messe nur für Bläser, also ohne Text und damit ohne Gesang.

Kitzbühel | Ursprünglich für die Mitterhögler Weisenbläser, welchen der Komponist als Leiter angehört, geschrieben und bereits bei einer Bergmesse anonym aufgeführt, wäre es nicht Andrä Feller, hätte er nicht die Idee gehabt, den Melodien liturgische Texte zu unterlegen - schließlich ist er seit ganzen 50 Jahren „Regens Chori“ des Kirchenchors Kitzbühel, hat also ständig mit der menschlichen Stimme zu tun.

Andrä Feller hat die Messe komponiert

Was Wunder, wenn ihm beim Blasen der Messe (und wohl auch schon vorher beim Komponieren) nicht zugleich Singstimmen durch den Kopf gegangen wären, und so kam diese „Mitterhögler Weisenbläser Messe“ für Gemischten Chor und eben Weisenbläser, das bedeutet eine Besetzung mit nur zwei Flügelhörnern und ein Tenorhorn, zustande. (Die Pflege des Weisenblasens war und ist Feller seit langem ein besonderes Anliegen. Diese Art zu musizieren hat gerade durch ihn weite Verbreitung gefunden).

Die Messe besteht aus elf Teilen

Die Messe besteht ungewöhnlicherweise aus elf Teilen: dem Eingangslied, das kein „Lied“ im üblichen Sinn ist, sondern lediglich geblasen wird – im Sinne etwa eines Präludiums oder einer Intrada - das „Kyrie“ – ein besonders origineller Teil, weil hier zwischen Bläser- und A-Capella-Teilen gewechselt wird, was einen besonderen Effekt erbringt - weiters das eher kurze „Gloria“ (die Messteile sind im gesamten von auffallender, jedoch angenehmer Knappheit), das sogen. „Graduale“ (vor dem Evangelium) mit seinen Halleluja-Rufen, das ruhigere „Offertorium“, ein gleichfalls sehr knappes „Sanctus“.Ungewöhnlich auch, jedoch aus praktischen Gründen doppelt, die „Kommunion-Lieder“,  schließlich das „Danklied“, diesem angeschlossen ein „Marienlied“ und noch ein „Postludium“, das fast wie eine Art „Religiöser Kehraus“ wirkt; wiederum ausschließlich geblasen.

Fellers „Deutsche Messe“ verdiente zweifelsohne auch andernorts aufgeführt zu werden. Wir wünschen dem Komponisten, dass sich in Bälde ein Musikverlag findet, der für die entsprechende Verbreitung sorgt. Hugo J. Bonatti

Bild: Die Mitterhögler Weisenbläser feierten eine Uraufführung in der Stadtpfarrkirche Kitzbühel.  Foto: Treichl