Pletzernweg steht in der Kritik
Eine Verschwendung an Steuergeldern ortet die Liste Fritz beim Straßenprojekt „Pletzernhof“
Nach 46 Jahren Wartezeit steht ein Kitzbüheler Bauer endlich vor der Hoferschließung. Nun wird das Straßenprojekt von der Liste Fritz angekreidet: „Hier werden Steuergelder verschwendet“, poltern die „Fritzn“.
Kitzbühel | „Es ist nicht die beste Lösung, aber die einzig realisierbare“, erzählt der Kitzbüheler Gemeinderat Hermann Huber zum Pletzernweg. Das Straßenprojekt wird von der Liste Fritz kritisiert. Die Kosten würden explodieren und günstigere Straßenvarianten hätte es gegeben, ließ die Liste Fritz durch eine Presseaussendung wissen.
Die Anschuldigung, die jetzige Variante nicht ausreichend geprüft zu haben, stößt Huber sauer auf. „46 Jahre mussten die Bauern zu Pletzern und Mosern auf einen Weg warten. Insgesamt gab es neun Projekte mit 27 Varianten“, erzählt Huber und versichert, dass man sich wahrlich Gedanken über eine optimale Lösung gemacht hat.
In Zusammenhang mit den Wegplanungen stand auch immer wieder das Wort Enteignung im Raum. „Wir können nur dann eine Enteignung anstreben, wenn es nur eine einzige mögliche Variante gibt“, erzählt Huber und ergänzt: „das Projekt wäre über die Höfe Reichern und Goinger realisierbar gewesen.“
Keine Verschwendung von Steuergeldern
In einem Punkt haben die Vertreter der Liste Fritz recht: die Kosten sind gegenüber den geplanten Ausgaben gestiegen. Anstelle der veranschlagten 800.000 Euro kommt das Wegprojekt nun auf 1,2 Millionen Euro. Ein Fehler in der Maßentwicklung sei schuld, erzählte Huber. Nichts ändern wird sich hingegen an der Aufteilung der Kosten. Das Land Tirol übernimmt 60 Prozent (50 Prozent Förderung und 10 Prozent Bedarfszuweisung), die Stadt Kitzbühel sowie die Weggemeinschaft jeweils 20 Prozent. Ein Teil der Zuwendungen des Landes wurde bereits ausbezahlt, aber nur für einen Abschnitt des Weges. Die restliche Summe wird nach Fertigstellung des Projektes abgerechnet.
Auf die Ausgaben wirkt sich auch die Entsorgung der Wurzelstöcke aus. 70.000 Euro wurden bis dato dafür ausgegeben. Das Gesetz macht eine Entsorgung erforderlich, die Kitzbüheler Wurzelstöcke werden an den Eiberg verliefert.
Elisabeth M. Pöll