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Kitzbüheler Anzeiger

Pläne für Top-Gondelbahn in St. Johann

Die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Liftanlagen im St. Johanner Skigebiet fordern die Touristiker seit vielen Jahren. Ein Konzept für die neue Jodlalmbahn liegt schon am Tisch, nun soll es ans Eingemachte gehen.

St. Johann | Der alljährliche Retro-Skitag am Harschbichl hat unter Nostalgikern längst Kultstatus erreicht. „Retro“ sind aber auch zum Teil die Liftanlagen im Skigebiet. Die St. Johanner Bergbahnen seien stolze Besitzer einiger nicht mehr „ganz frischer“ Beförderungsanlagen, bringt Bergbahn-Chef Michael Gritsch die vorherrschende Situation auf den Punkt.

Jodlalm-Konzession läuft 2026 ab
Damit gemeint sind die beiden 1987 errichteten Bahnen „Harschbichl“ und „Penzing“ sowie der Zweier-Sessellift „Jodlalm“, der gar aus dem Jahr 1981 stammt. Bei Letzterem handle es sich um die älteste Anlage im Gebiet; sie müsse spätestens bis 2029 komplett erneuert sein, so besagt es die neue Verordnung zur Generalrevision durch das zuständige Bundesministerium. Da die Konzession aber schon 2026 auslaufen wird, bestehe unmittelbarer Handlungsbedarf, stellt Gritsch fest.

Im Rahmen der Tourismus-Vollversammlung präsentierte der Seilbahner ein Konzept für die mögliche neue und hochmoderne Zehner-Gondelbahn, die den alten Zweier-Sessellift „Jodlalm“ schon ab 2026 ersetzen könnte. Als Verbindung zwischen Eichenhof und Oberndorf komme dieser neuen  Anlage eine zentrale Bedeutung für das gesamte Skigebiet zu, sagt Gritsch. „Sie ist ein Nadelöhr, das belegen die hohen Frequenzzahlen.“ Der Ausbau der Eichenhoflifte habe diesen  Effekt noch weiter verstärkt.

Aber warum Gondelbahn statt Sessellift? „Wir müssen uns nach den Wünschen der Kunden orientieren“, begründet Gritsch.

Familienfreundlicher Ganzjahresbetrieb
Einerseits, weil Gondeln für die Beförderung von Kindern besser geeignet seien und die barrierefreie und komfortable Bahn auch im Sommer wetterunabhängig von Familien genützt werden könnte. Gritsch: Wir wollen die Mitnahme von Kinderwägen und Rollstühlen ermöglichen.“ Andererseits, weil die Zahl der schwächeren Skifahrer kontinuierlich im Steigen sei. Früher sei man auf die schwarzen Pisten im Skigebiet stolz gewesen, heute hingegen seien die roten Abfahrten schon für einen guten Teil der Gäste zu schwierig geworden, erklärt der Seilbahnchef.

Im Konzept ist die Errichtung der Talstation im Bereich Pointen auf knapp 1.000 Metern Seehöhe vorgesehen. Die neue Bahn soll jedoch bis auf den Harschbichl (1.603 m)  führen. Dort ist eine Bergstation mit einem lichtdurchfluteten Obergeschoss vorgesehen, um das umgebende Bergpanorama perfekt in Szene zu setzen. Die Bahn, aber auch die Gondelkabinen, entsprechen dem neuesten Stand der Technik. Die Gäste können demnach in sieben Minuten Fahrtzeit auf den Harschbichl befördert werden. Dort sollen sich die Besucherströme entflechten: Gäste könnten dann von der Bergstation in beide Richtungen abfahren, also auch  nach Oberndorf, sagt Gritsch.

Realistisch: Bau 2025, Inbetriebnahme 2026/27
Die Verhandlungen mit Gesellschaftern sowie Grundeigentümern wurden bereits aufgenommen, die Behördenverfahren laufen. Im Idealfall könnte im Herbst 2025 bauverhandelt und die neue Bahn 2026  in Betrieb genommen werden – sofern sich die Entscheidungsträger auf die Finanzierung einigen können, hält Gritsch fest und betont: „Ich will keine falschen Hoffnungen schüren, denn die Investition ist hoch.“ Kostenpunkt: zwischen 22 und 24 Millionen Euro.

Zustimmung signalisiert jedefalls schon die Führung des Tourismusverbandes, der Anteile der Gesellschaft hält. Für die anstehenden Investitionen der St. Johanner Bergbahn seien im Verband Rücklagen gebildet worden , betonte TVB-Obmann Josef Grander. „Als Gesellschafter stehen wir voll und ganz hinter dem Projekt.“  Alexandra Fusser 

Bild: Der Doppel-Sessellift Jodlalm, Baujahr 1981, ist hochbetagt. 2026 läuft seine Konzession aus, 2029 muss er laut Verordnung zur Generalrevision erneuert sein. Foto: Bergbahnen St. Johann

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