
Pfiati, Urbi – Abschied von einem Kitzbüheler Original
Am Dienstag, den 2. September, ist unser langjähriger Kollege und Freund Richard „Urbi“ Urbanek im 91. Lebensjahr verstorben. Mit ihm verliert Kitzbühel nicht nur einen legendären Society-Reporter, sondern eine Persönlichkeit, wie es sie nur selten gibt: charmant, schlagfertig, lebenslustig – und zutiefst menschlich.
Geboren 1935 in Gramatneusiedl, absolvierte Urbi eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Schon mit Anfang 20 zog es ihn in die Selbstständigkeit: Am Wiener Naschmarkt eröffnete er ein Feinkostgeschäft, in dem nicht nur Schinken über die Theke wanderte, sondern auch reichlich Wiener Schmäh. Seine Reiselust führte ihn quer durch Europa, besonders aber nach Afrika, wo er seiner Leidenschaft fürs Fotografieren und Filmen nachgehen konnte. Auch das Segeln und Fischen zählten zu seinen liebsten Hobbys.

Kitzbühel war sein Zuhause
Kitzbühel, seine Stadt, lernte er bereits in jungen Jahren durch seine Tante kennen, später entschloss er sich, sein Leben in die von ihm so geliebten Berge zu verlagern. Immer wieder zog es ihn in die Natur und an Orte wie den Sintersbach in Jochberg oder das Kitzbüheler Horn. Er kannte die besten Schwammerlplätze, die gemütlichsten Jausenbankerl und die urigsten Hütten.
In Kitzbühel arbeitete Urbi zunächst als Versicherungskaufmann und schon bald lernte er die große Liebe seines Lebens, Irmi, kennen. Gemeinsam gründeten sie eine Familie mit drei Kindern. Urbis Glück war perfekt. Die Liebe zu Natur, Bergen und Tieren gab er mit großer Begeisterung an seinen Sohn und die beiden Töchter weiter. Die Familie stand stets an erster Stelle. Jedes Treffen – egal ob mit Geschwistern oder Freunden – wurde für ihn zu einem Fest. Es wurde gegessen, getrunken, gesungen und gelacht.

Als Promi-Fotograf eine Legende
Mit der Zeit wurde sein größtes Hobby, das Fotografieren, für ihn zur Berufung. Urbi wurde als DER Gesellschaftsreporter Kitzbühels weitum bekannt. Ob Promi-Dinner, Hüttengaudi, VIP-Hochzeit oder rauschende Ballnacht – er war stets mittendrin statt nur dabei. Mit seiner Kamera, einer großen Portion Charme und seinem legendären Wiener Schmäh erlangte er selbst Promi-Status.
Was für andere Reporter unmöglich schien, war für Urbi Alltag: Weltstars wie Arnold Schwarzenegger, Udo Jürgens, Caroline von Monaco oder Franz Beckenbauer, Adelige, Showmaster und Entertainer, Wirtschaftskapitäne und Olympiasieger – sie alle ließen sich gerne von Urbi ablichten. Nicht nur wegen seiner Fotos, sondern vor allem wegen seiner nie aufdringlich wirkenden, humorvollen und sympathischen Art. Urbi war mehr als ein Promi-Fotograf. Er war ein gern gesehener Gast – und vor allem ein Freund.

25 Jahre beim Kitzbüheler Anzeiger
Mit seinen Urbi-Fotos belieferte er Gazetten und Tageszeitungen (Bild, Bunte, Krone) im gesamten deutschsprachigen Raum und füllte ganze Gesellschaftsseiten. 25 Jahre lang war er ein unverzichtbarer Teil des Redaktionsteams beim Kitzbüheler Anzeiger, in dem er Woche für Woche auf einer Doppelseite über seine Zusammenkünfte mit Reich und Schön in Kitzbühel berichtete. Seine Fotos und legendären „Urbi-Sager“ erlangten Kultstatus und nicht wenige Anzeiger-Leser schlugen als allererstes die „Urbi exclusiv“-Seiten auf. Selbst große TV-Stationen rissen sich darum, Interviews mit dem legendären Kitzbüheler Promi-Fotografen zu ergattern.
Danke, Urbi...
…für die Freundschaft, den Schmäh, die Geschichten, die Bilder, die Erinnerungen. Für deine unvergleichliche Art, Menschen zusammenzubringen und für deinen Blick – nicht nur durch die Kamera, sondern auf das Leben. Du hast nicht einfach berichtet – du hast verbunden und mit deiner Energie jeden angesteckt.
Du bleibst unvergessen – als Kollege, Freund, Mentor und echtes Original. Und als der, der das Leben nicht nur fotografierte – sondern feierte.
Deine Kollegen