Pfarrhof: Ein Haus voller Leben

Der Kitzbüheler Pfarrhof steht nicht leer, vielmehr ist das denkmalgeschützte Gebäude ein Ort der Begegnung.

Kitzbühel | Gegen die Äußerungen von Bürgermeister Klaus Winkler, der Kitzbüheler Pfarrhof steht leer, wehrt sich Stadtpfarrer Michael Struzynski. Ein Blick in das Gebäude zeigt, dass es voller Leben ist und auch die Räumlichkeiten genutzt werden.

Das mächtige Gebäude stammt aus dem Mittelalter und wurde anfangs als Dominikanerkloster genutzt. Dieser geschichtliche Hintergrund erklärt auch, warum die Gänge im Pfarrhof so groß sind, denn sie wurden zu den Klosterzeiten für die Betgänge genutzt. Heute werden die großen Flure für Versammlungen, Vorträge oder auch Lesungen genutzt.

Die Räume im Erdgeschoss werden als Büros genutzt, zudem trifft sich hier immer wieder die katholische Frauengruppe um für diverse Aktionen, bei denen der Reinerlös gespendet wird, zum Basteln.

In den Gruppenräumen finden nicht nur Gespräche mit den Firmlingen oder Erstkommunionskindern statt, auch der Pfarrgemeinderat versammelt sich hier und nach der morgentlichen Aorte treffen sich hier die Gläubigen zum gemeinsamen Frühstück. „Nach der Aorte versammeln sich hier an die 100 Personen, das Haus ist wirklich voll“, erzählt Pfarrer Michael Struzynski.

Der Pfarrhof ist auch im Besitz einer Bibliothek und einer eigenen Kapelle. Zudem werden in Räumen zahlreiche Gemälde und Statuen gelagert. „Bei der Renovierung vor 20 Jahren mussten wir zur Sicherung der Kunstgegenstände beim Aufgang eine zusätzliche Tür einbauen“, erinnert sich Struzynski.

Bewohnt wird der Pfarrhof vom Pfarrer. Zudem wäre ein kleine Wohneinheit für einen Kooprator vorhanden und zwei Gästezimmer für geistliche Besucher.

„Wenn es die Politik wünscht, können wir den Pfarrhof natürlich räumen und uns in Reith einrichten“, gibt sich Struzynski offen. Eine wenig sinnvolle Lösung, denn es mangelt im Pfarrhof auch an abgeschlossen Wohneinheiten.
Elisabeth M. Pöll