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Kitzbüheler Anzeiger

Peter Obernauer - Der Pistenmanager

Kitzbühel | Er ist smart, gesellig, charmant und von einer unaufdringlichen Lässigkeit. Vor allem aber ist der Rennleiter des Hahnenkammrennens, Peter Obernauer, ein weltweit anerkannter Experte in Sachen Skirennsport und Pistenpräparierung.

Sein Knowhow hat sich der gelernte Kaufmann, Jahrgang 1944, schon in jugendlichen Jahren als Kader-Rennläufer auf der Streif erworben. Mit Rudi Sailer, Herbert Huber, Michael Schwaiger, Fritz Feyrsinger und Peter Feyrsinger bildete er in den Sechzigerjahren das so genannte Kitzbüheler Nachwuchs-Wunderteam. Ein böser Sturz beim Hahnenkammrennen beendete jäh seine junge Rennläuferkarriere.

Ende der Sechzigerjahre folgten Obernauers „fünf schönsten Jahre im Skirennsport“, als er als Coach der österreichischen Jugend- und Juniorenauswahl die späteren ÖSV-Größen wie Sepp Walcher, Franz Klammer, Harti Weirather, Ulli Spieß oder auch Werner Margreiter trainierte.

Trainierte einst Klammer& Co


Das Hahnenkammrennen von 1977 markierte für Obernauer einen weiteren Karriere-
sprung im Skizirkus: Der Kitzbüheler fungierte bei den Pistenpräparierungsarbeiten erstmals als Abschnittsleiter, und zwar „immer dort, wo der Hut brannte“. 1990 folgte er dem langjährigen Pistenchef Ernst Krimbacher nach und übernahm die Gesamtleitung der Pistenkommandos auf Streif und Ganslern. Dass Obernauer 2007 als Rennleiter in die Fußstapfen Toni Sailers trat, war quasi obligat.

Die von ihm eingeführten neuen Strukturen in der Pistenpräparierung sorgten nicht nur für Aufsehen im Skizirkus, sondern auch für seinen Einsatz als Pistenchef bei der WM in St. Anton 2001. Bei der Olympiade in Nagano 1998 war das Wissen des Kitzbühelers ebenso gefragt wie bei der WM in St. Moritz 2003, wo er der technische Delegierte der FIS (Funktionär seit 1991) war.

Auf allen Rennstrecken der Welt zuhause


Die größte Ehre für ihn war, dass er bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver 2010 als einziger Österreicher für die alpinen Herrenbewerbe in der Jury saß.
Als seine persönlichen Highlights auf der Streif nennt Obernauer den Gänsehaut-Sieg Stephan Eberharters 2004, und den ersten Weltcupsieg Hermann Maiers (Super G 2003 in Kitzbühel) nach seiner langen Verletzungspause.

Horrorstürze machen persönlich betroffen

Und seine schlimmsten Momente? Die Absage des Hahnenkammrennens 1993 aufgrund des Schneemangels, aber auch die Horrorstürze von Daniel Albrecht, Hans Grugger und Scott MacCartney machen Obernauer „persönlich betroffen“. Vermeidbar seien diese Unfälle aber nicht, bedauert Obernauer. „Rennfahren ist ein Hoch-Risiko-Sport. Ohne Stürze sind Abfahrtsläufe nicht organisierbar. Wir können nur die bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen treffen.“

Mit ganzem Herzen für den Skirennsport

Dem Skirennsport und dem Weltcup-Zirkus ist der Kitzbüheler, der seit 2006 auch Vizepräsident des Kitzbüheler Ski Clubs ist und Österreich seit vier Jahren im Weltcupkomitée der FIS vertritt, mit ganzem Herzen verbunden. An seinen Rückzug von der vordersten Front des Skirennsports müsse er aus Altersgründen immer wieder nachdenken, gibt Peter Obernauer mit ein bisserl Wehmut offen zu.
Doch vorerst sind wieder seine organisatorischen Fähigkeiten und seine Kenntnisse im Reglement der FIS gefragt: als Rennleiter auf Streif und Ganslern.
Alexandra Fusser, Foto: KSC

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