Ostergrab beeindruckt
Mit elf Metern Höhe und 9,62 Metern Breite ist das St. Johanner Ostergrab das zweitgrößte Tirols. Die Teile des rund 200 Jahre alten Grabes wurden vor über 10 Jahren von Carl Hofinger auf der Kirchenempore wieder entdeckt.
St. Johann | Ältere St. Johanner können sich noch gut daran erinnern, wie beim Auferstehungsgottesdienstes am Ostersamstag die Kugeln am Ostergrab in allen Farben leuchteten und die Auferstehung Jesu mittels eigenem Aufzugsmechanismus dargestellt wurde – doch dann geriet das Grab über Jahre in Vergessenheit. Bis vor über zehn Jahren Carl Hofinger Einzelteile des Grabes auf der Kirchenempore wiederentdeckte und die Tradition wieder aufleben ließ.
Grab befand sich in einem schlechten Zustand
Heuer wird das Grab bereits zum zehnten Mal wieder aufgestellt – ein Unterfangen, für das bis zu 20 Freiwillige zwei Tage lange in der Pfarrkirche werkeln und mit Hilfe detailgetreuer Pläne die Konstruktion aufstellen. Voraussetzung für die Helfer: Handwerkliches Geschick und Schwindelfreiheit.
„Als wir das Grab fanden, war es in einem sehr schlechten Zustand“, erinnert sich Carl Hofinger, der über die Jahre selbst Hand anlegte, die Verantwortung für die Aufbauleitung jedoch im vergangenen Jahr an Günther Huber übertrug.
Mit elf Metern Höhe und einer Breite von 9,62 Metern ist das St. Johanner Grab das zweitgrößte Tirols. 1832 wurde es bei Johann Arnold dem Älteren zum 100-jährigen Bestehen der Pfarrkirche im Auftrag gegeben. „Als wir das Grab wieder gefunden haben, haben wir die einzelnen Teile aufgelegt und gesehen, dass alle komplizierten Teile glücklicherweise vorhanden waren“, schildert Hofinger. Einer Restaurierung stand daher nichts mehr im Wege.
Der Initiative des Museums- und Kulturvereines ist es zu verdanken, dass das Grab im neuen Glanz erstrahlt. Rund 100.000 Euro kostete die Renovierung, die in Zusammenarbeit mit Gemeinde, Land und Bundesdenkmalamt durchgeführt wurde. Dass das Grab einen beträchtlichen Wert hat, zeigt sich auch daran, dass das Bauwerk um rund 200.000 Euro versichert ist.
Die Schützen halten Mahnwache
Wie auch in den Vorjahren werden die St. Johanner Schützen am Grab eine Mahnwache (Samstag 10 bis 13 Uhr und 15 bis 21 Uhr) abhalten und beim Schauspiel am Ostersamstag wieder die Fäden im Hintergrund ziehen. Nach den Osterfeierlichkeiten sind dann wieder die helfenden Hände der Freiwilligen gefragt, die das Grab behutsam wieder abbauen und bis zum nächsten Jahr wieder ordentlich verstauen. Margret Klausner