Die Optik ist leider schief
Die Gemeinde Oberndorf, allen voran Bürgermeister Hans Schweigkofler, hat sich jahrelang um ein gemeinnütziges Wohnbauprojekt bemüht. Mit Erfolg: Am Mesnerfeld wurden Mietwohnungen geschaffen - „für die Jungen und für die Familien“, wie die Gemeindeführung betont.
Gibt es keine Familien, die Wohnraum suchen?
Nun wurde eine der 80 Quadratmeter großen Wohnungen an eine Einzelperson vergeben, die mit ihrem Lebensgefährten bereits in einer Sozialwohnung wohnt. Der Lebensgefährte verneint nicht, dass auch er in das neuere Objekt übersiedeln will, betont aber, dass seine Lebensgefährtin alleine als Mieterin auftritt. Hinzu kommt, dass es sich beim Lebensgefährten um einen Gemeinderat handelt (welcher Partei er angehört spielt für die Optik keine Rolle). Wo sind die Jungen und die Familien, die laut Gemeindeführung, so dringend nach Wohnraum suchen? Warum tritt der Gemeinderat nicht offen als Wohnungswerber auf?
Dass wegen dieser Vergabe Unmut an den Stammtischen entsteht, hätte der Politik-Profi und ehemaliger Bundesrat, Bürgermeister Hans Schweigkofler, eigentlich vorhersehen müssen. Eine Vorab-Information an den Gemeinderat hätte böses Blut erspart. Das wäre auch fair gegenüber der Lebensgefährtin des Gemeinderates gewesen, die nun als Gesprächsstoff Nummer Eins an den örtlichen Stammtischen herhalten muss.
Und dass Bürgermeister Schweigkofler nun versucht den Medien und der ÖVP-Opposition einen Maulkorb zu verpassen ist der Optik auch nicht gerade dienlich. Gerüchte urteilen meist schneller als Gerichte.
Johanna Monitzer
monitzer@kitzanzeiger.at