Olympia war ein Erlebnis

Nur knapp schrammte die Kirchbergerin an einer angestrebten Top Ten Platzierung vorbei, sorgte aber dennoch für das beste ÖOC – Ergebnis der Mountainbikedamen: „Ich habe immer gesagt: Wenn ich in die Top Ten komme, ist das ein Riesen – Erfolg. Mit dem elften Platz kann ich jetzt gut leben“, resümiert Lisi: „Es ist super, dass ich dabei sein konnte.“
Besonders für die Damen war der Kurs in Peking extrem anspruchsvoll. 6 Runden a 4,5km galt es zu überwinden: „Man hatte nie Zeit, die Beine hängen zu lassen.“ Dazu kam die große Hitze und Luftfeuchtigkeit, besonders die steilen Abfahrten wurden zur Mutprobe.
Kein Problem für „Olympia – Küken“ Lisi Osl, die als eine der jüngsten im Starterfeld der Mountainbike–Damen wenig Respekt vor der Strecke zeigte. Dank ausgereifter Technik und Kondition, trotz jungen Alters, gilt die Kirchbergerin nun als Geheimtipp für die Spiele in London. Immerhin sind Kolleginnen, wie die Grand Dame und Olympia­siegerin Sabine Spitz bereits 14 Jahre älter als Lisi. Doch daran will die junge Kirchbergerin im Moment gar nicht denken, sondern Erfahrung sammeln und diese genießen.
So werden ihr vor allem diverse Begegnungen im Olympischen Dorf in Erinnerung bleiben: „Dort herrschte eine lockere Atmosphäre. Den ganzen Tag über trifft man mit Athleten aus anderen Sportarten zusammen. Zum Beispiel bin ich einmal im Aufzug gestanden, als jemand zugestiegen ist, der von der Party schon ziemlich gezeichnet war. Wir sind dann ein wenig ins Gespräch gekommen und plötzlich hat er aus dem Rucksack eine Goldmedaille herausgezogen und sie mir in die Hand gedrückt. Er hat sich als Jonas Warrer vorgestellt, der für Dänemark im Segeln den Olympiasieg errungen hat. Für mich hat sich mit dem Olympiastart ein Traum erfüllt. Jetzt weiß ich, dass Olympia eigene Gesetze hat. Ich habe hier sehr viel erlebt und gelernt.“
Das nächste wichtige Rennen von Lisi Osl ist der Heim-Weltcup am 13./14. September in Schladming.