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Kitzbüheler Anzeiger

Olympia könnte jetzt in Kitz sein

Kitzbühel, Salzburg |  Die olympischen Alpin-Bewerbe der Herren, Freestyle und Curling könnten derzeit auch in der Gamsstadt ausgetragen werden – sofern die gemeinsame Bewerbung Salzburg/Kitzbühel 2003 den Zuschlag erhalten hätte.

Die zweite Olympiabewerbung Kitzbühels ist nahezu in Vergessenheit geraten. Dabei sind es gerade die Spiele in Vancouver, die in Salzburg, der Sportwelt Amadé und Kitzbühel hätten stattfinden sollen – sofern die österreichische Bewerbung den Zuschlag erhalten hätte.

Herminator warb für Salzburg und Kitzbühel

Doch der kanadische Kandidat ging in Prag im Juli 2003 überraschend als Sieger hervor. Da konnte nicht einmal der „Herminator“ Hermann Maier, der als Botschafter der Olympia-Bewerbung 2010 international für seine Heimat die Werbetrommel rührte, an der Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) noch etwas rütteln.
Zur Erinnerung: Die Stadt Salzburg war als Host-City vorgesehen, Kitzbühel als Austragungsort für die Alpin-Bewerbe der Herren, Freestyle und Curling. Der langjährige Vizepräsident des Kitzbüheler Ski Clubs und Hahnenkamm-Sprecher Michael Horn, hat die gemeinsame Bewerbung mit den Mozartstädtern damals begeistert unterstützt.

„Olympia artet in Gigantomanie aus“

Heute denkt er anders darüber: „Trotz der anfänglichen Enttäuschung über die Absage war es für Kitzbühel gut, dass es so gekommen ist“, sagt er im Gespräch mit dem Kitzbüheler Anzeiger. „Olympia artet in eine Gigantomanie aus und hätte uns nur riesige finanzielle Probleme gebracht.“

Viel Glück hatten die Kitzbüheler mit ihren Olympia­bewerbungen nicht: Vier Jahre zuvor waren sie mit ihrer eigenen Kandidatur für die Spiele 2006 gescheitert. In der Bevölkerung hatte die Olympiabestrebungen der Kitzbüheler einen gewaltigen Zuspruch. Unter dem Motto „Let‘s Kitz“ entwickelte sich eine richtige Olympia-Euphorie quer durch den Bezirk. Die Kandidatur der „nachhaltigen Spiele“ scheiterte letztlich an ihren nationalen Konkurrenten: Neben den Kitzbühelern mit ihrem Aushängeschild Toni Sailer gingen noch die Drei-Länder-Kandidatur „Senza confini“ (Kärnten, Friaul, Slowenien) mit Botschafter Franz Klammer ins Rennen sowie die Salzburger Bewerbung mit Annemarie Moser-Pröll. Damals machte bekanntlich das norditalienische Turin das Rennen.

Während Kitzbühel seine Olympiabestrebungen mittlerweile auf Eis gelegt hat, haben die Mozartstädter ihren Traum von Olympia noch nicht aufgegeben. Sie bewarben sich neuerlich für die Olympischen Winterspiele 2014 und gingen wieder leer aus, ebenso wie der südkoreanische Mitbewerber Pyeongchang. Das Rennen machte bekanntlich das russische Sotschi. Somit werden 2014 erstmals die Olympischen Winterspiele in Russ­land und in einer subtropischen Stadt am Meer, aber auch erstmals im Kaukasus ausgetragen.
Alexandra Fusser, Foto: Pöll

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