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Kitzbüheler Anzeiger

Mit Olympia-Feuer durch Korea

Ein Tross von 90 internationalen Polizisten und zehn mental behinderten Athleten bildete die Vorhut der Special Olympics und lief mit Fackeln quer durch Korea. Mit dabei die Kitzbüheler Hannes Grander und Markus Glößl.

Kitzbühel, PyeongChang | Wie bei den großen Olympischen Spielen brannte auch  während der Special Olympics in PyeongChang (29. Jänner bis 5. Februar)  das Olympische Feuer. Es wurde auf dem Hügel Pnyka in Athen traditionell mit Hilfe eines Brennspiegels von der Sonne entzündet und in einer Grubenlampe nach Korea geflogen.

Die „Flamme der Hoffnung“, wie das olympische Feuer genannt wird, wurde dann in einer schwungvollen Zeremonie den 90 Fackelläufern übergeben. Als einzige Vertreter Österreichs waren zwei Kitzbüheler in einem der zehn Teams vertreten: der 33-jährige Johannes Grander, der an einer allgemeinen Wahrnehmungsstörung leidet, und der 60-jährige Polizeilehrer Markus Glößl.

„Unsere Aufgabe war, in der Woche vor der Eröffnung der Spiele die brennende Fackel mit möglichst großem Aufsehen durch die Städte Koreas zu tragen und dabei Werbung für die Spiele und für die Idee von Special Olympics zu machen“, schildert Glößl. Er selbst hat in der Vergangenheit bereits dreimal an einem Fackellauf der Exekutive  („Law Enforcement Torch Run for Special Olympics“) teilgenommen und auch 2008 den Fackellauf der Polizisten durch Tirol organisiert. Von Kitzbühel aus wurde damals die Flamme der Hoffnung durch Tirol getragen und damit das Olympische Feuer in Innsbruck entzündet.

Wie überall auf der Welt wurden die olympischen Fackelläufer auch in Korea begeistert empfangen: „Passanten haben Spaliere gebildet, uns zugewinkt und sogar unsere  Lieder mitgesungen,“ freut sich Glößl. Beim Stopp vor dem jeweiligen Gemeindezentrum der insgesamt 25 Städte folgten dann Begrüßungsansprachen der Bürgermeister und eines Vertreters von Special Olympics sowie eines Athleten und eines Polizisten. Auch der Kitzbüheler Hannes Grander durfte seine Ansprache vier Mal in englischer Sprache halten, obwohl er Englisch weder sprechen noch lesen kann.

Hölzerne Kitz-Gams als Gastgeschenk

Glößl: „Hannes hat seine eigene Lautschrift entwickelt und herausgefunden, wie er durch bewusste Pausen die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich ziehen kann.“ Einmal bekam er sogar einen Blumenkranz umgehängt. „Hannes fühlte sich wie ein Olympiasieger und genau so strahlte er auch“, freut sich Glößl für seinen Schützling. Auch Gastgeschenke hatten die beiden Kitzbüheler mit dabei: Nach jeder seiner vier Reden übergab Hannes Grander stolz eine hölzerne Kitzbühel-Gams an den Gemeindechef.

Höhepunkt des zehn Tage dauernden Fackellaufs war freilich die Übergabe der „Flamme der Hoffnung“ und das Entzünden des Olympischen Feuers in PyeongChang.

Wieder zu Hause im heimatlichen Kitzbühel ist Hannes Grander durch seine Erfahrungen in Korea motiviert: Er will bei den kommenden Weltspielen in Los Angeles 2015 als Langstreckenläufer und in Schladming 2017 als Langläufer starten. Zu seinem Coach hat er freilich Markus Glößl auserkoren.
Alexandra Fusser

Bild: „Es war ein besonderes Erlebnis“, sind sich Hannes Grander (links) und Markus Glößl nach ihrem olympischen Fackellauf durch Korea einig.   Foto: Glößl

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