Ohne klare Regeln ein Sicherheitsproblem

Ein Unfall, bei dem Lenker und Beifahrer mit dem Schrecken davonkamen, überschwemmte Felder und eine nahezu kahle Achenallee – der Biber meldet sich wieder massiv zurück. Lange Zeit war es relativ ruhig rund um den auf den ersten Blick harmlos wirkenden Nager, der allerdings bis zu 35 Kilogramm auf die Waage bringt.
Auch wenn Biber-Experte Philipp Larch betont, dass die Population nicht gewachsen sei, entsteht vor allem entlang der Großache zunehmend der Eindruck, der „Baumeister der Natur“ sei unersättlich. Ein Damm folgt dem nächsten, eine Weide nach der anderen wird angenagt und landet im Achenbett. Bereits im Sommer hatte Peter Schröcksnadel, ehemaliger ÖSV-Präsident, begeisterter Fischer und Revierinhaber in Kössen, mit seiner Kritik aufhorchen lassen. Er verwies auf eine deutlich leidende Fischpopulation und forderte Maßnahmen. Doch nicht nur seine Warnungen blieben bislang ungehört, auch die Forderungen der Bauern nach einem funktionierenden Biber-Management – wie es in anderen Bundesländern bereits existiert und teils auch Entnahmen erlaubt – fanden bisher kein Gehör.
Das zeigt sich auch in der Novelle zum Tiroler Jagdgesetz.Während im Bereich der Großraubtiere, insbesondere beim Wolf, Anpassungen vorgesehen sind, bleibt der Biber erneut außen vor. Dabei geht es längst nicht mehr nur um überflutete Felder oder gefällte Bäume. Es geht um die Sicherheit der Menschen. Der kürzlich auf die Bundesstraße gestürzte Baum macht das Risiko deutlich.
Fazit: Der Biber ist gekommen, um zu bleiben. Doch ohne klare Regeln und ein zeitgemäßes Management droht aus einem Naturschutz-Erfolg ein Sicherheitsproblem zu werden.