Offener Brief an MusikKultur
St. Johann | Wegen einem Finanzengpass muss die MusikKultur St. Johann die Veranstaltungen im Herbst absagen. Nun richtet sich der Gemeinderat Hannes Hofinger an MuKu-Geschäftsführer Hans Oberlechner.
In einem offenen Brief reagierte das Mitglied des Kulturausschusses auf einen Kommentar Oberlechners im aktuellen Programmfolder der Muku.
„Der Vorwurf, dass St. Johann im Vergleich zu anderen Gemeinden viel zu wenig subventioniere, ist nicht nachvollziehbar und unfair“, führt Hofinger in seinem offenen Schreiben aus. Neben der Jahresförderung für die Muku in der Höhe von 8.210 Euro gebe es auch oft Unterstützung für diverse Sonderaktionen, fügt der Gemeinderat hinzu.
„Abwanderung nicht nachvollziehbar“
In Hinblick auf das Open-Air-Kino Lunaplexx, das bekanntlich vor einigen Jahren nach Unstimmigkeiten zwischen der MusikKultur und dem Kulturausschuss nach Oberndorf abgewandert ist, wirft Hofinger dem Geschäftsführer vor, ein „Eigentor“ zu schießen. Der Kulturausschuss habe sich intensiv um das Kino bemüht, die Einwände von Oberlechner seien auch in diesem Punkt „nicht nachvollziehbar“ gewesen, schreibt Hofinger. „Der wiederholte Vorwurf, der Marktschreiber sei mangels Unterstützung der Gemeinde nach Kitzbühel ausgewandert, ist falsch“, fügt Hofinger seiner Liste noch einen weiteren Kritikpunkt hinzu.
Hans Oberlechner will schriftlich reagieren
Der Muku-Geschäftsführer meinte gegenüber den Vorwürfen: „In diesem Brief steht so unendlich viel drin, dass ich darauf ebenfalls schriftlich reagieren werde.“ Er scheue jedoch keine öffentliche Auseinandersetzung.
Programmabsagen im Herbst
Bereits seit Sommer läuft in der Alten Gerberei eine Unterschriftenaktion, um mehr Förderung von der Gemeinde zu erreichen. Die Unterstützungserklärungen werden Ende September an die Marktgemeinde übergeben.
Dennoch konnte nichts mehr eine Programmabsage verhindern. „Im September haben wir noch normales Programm. Im Oktober und November werden die Muku-Veranstaltungen abgesagt, ab Dezember geht es normal weiter“, so Oberlechner.
Elisabeth Krista