Notarztversorgung gesichert?
Kitzbühel | Die Anstrengungen von Gemeindeverband und Rotem Kreuz sind großteils erfolgreich, aber es gibt noch immer Lücken im Jänner-Dienstplan.
Die Anstrengungen der Systempartner „Rettungsdienst“ im Bezirk zeigen erste Erfolge, das Notarztsystem trotz geänderter gesetzlicher Rahmenbedingungen und damit einer deutlichen Verteuerung auch weiterhin aufrecht zu erhalten.
Damit scheint auch die notärztliche Versorgung rund um die Uhr sichergestellt, großteils zumindest: „Wir mussten den Betrieb zwar nicht mit 31. Dezember einstellen und schauen optimistisch in die Zukunft,“ so Dr. Hans-Urs Krause, Bezirksstellenleiter des Kitzbüheler Roten Kreuzes, „es sind noch einige Dienste im Jänner offen - trotz intensiver Anstrengungen der Dienstplanersteller“.
Freiberuflich ist nicht mehr möglich
Der Grund liegt auf der Hand: Konnten Ärzte bisher praktisch freiberuflich tätig sein, muss ab 2011 jede Notärztin und jeder Notarzt angestellt sein - die Folgen: nicht nur empfindliche finanzielle Einbußen für die Ärzte, auch eine deutliche Verteuerung durch zusätzliche Arbeitgeberbeiträge und ein viel schärferes Arbeitszeitgesetz, das 24-Stunden-Dienste nicht mehr ermöglicht. Außerdem gestatten eine Reihe von Dienstgebern einzelner Notärzte kein zweites Anstellungsverhältnis. „Und diese Ärzte fallen uns dann einfach weg. Es ist kaum möglich, sie nachzubesetzen“, beschreibt Krause die Situation ab Jänner.
Zusatzfinanzierung der Gemeinden zugesagt
„Wir tragen seit einem Jahr bereits Mehrkosten von rund 7000 Euro monatlich für die Notärzte als freie Dienstnehmer. Durch die Anstellungen ab 2011 werden diese Zahlen noch höher werden“, beziffert Geschäftsführer Herbert Haid die finanziellen Mehraufwände. Der Gemeindeverband Rettungswesen habe aber die Finanzierung dafür zugesagt, ebenso die Mehrkosten für die Anstellung der Notärzte ab 2011.
„Dass wir die organisatorischen Zusatzarbeiten durch An- und Abmeldung der Dienstnehmer tragen, ist natürlich klar, schließlich sind ja alle Systempartner sehr bemüht, eine langfristige Lösung zu erreichen“, so Haid, „momentan fehlen uns aber für Jänner noch fünf Dienste, wie es aber ab Februar aussehen wird, ist noch unklar.“
„Wir stellen natürlich für die Menschen im Bezirk die optimale Versorgung auch weiterhin sicher“, bekräftigt Herbert Haid die Anstrengungen. „Wir garantieren auch, dass das Notarzteinsatzfahrzeug perfekt ausgestattet mit einem Notfallsanitäter in den Einsatz gehen wird, wenn dazu die medizinische Notwendigkeit besteht.“ Ob aber jedesmal auch ein Notarzt dabei sein wird, das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ganz sicher gestellt. „Aber alle Beteiligten sind um eine gute Lösung bemüht“, unterstreicht Bezirksstellenleiter Dr. Krause optimistisch die Bemühungen von Rotem Kreuz und Gemeindeverband. KA, Foto: Eller