Viel Neues rund um den Kaiser
Beim Danksagen für Leihgaben aus dem Nachbarmuseum gab es viel zu bestaunen.
St. Johann | Beim Ausflug des Museums- und Kulturvereins „rund um den Kaiser“ bestätigte sich die Erfahrung: Man braucht nicht weit zu fahren, um etwas Ungewöhnliches zu erleben. Der Besuch des Heimatmuseums auf der Festung Kufstein war für die Organisatoren, Obmann OSR Franz Trockenbacher und Geschäftsführer Peter Fischer, als Zeichen des Dankes für die unentgeltliche Bereitstellung von urgeschichtlichen Leihgaben (Stichwort Tischofer Höhle) geplant. Die Überraschung für die vielen Mitglieder war groß, denn aus der verstaubten heimatkundlichen Sammlung, die viele von Schulausflügen kannten, wurde durch den Museumsverein eine eindrucksvoll gestaltete Museumslandschaft gemacht.
Von der Festung ins Hochmoor
Ein zweiter Programmpunkt wurde für die Ausflügler zur Erstbegegnung mit einer knapp 30 km von St. Johann entfernten Naturlandschaft, der „Schwemm“ bei Walchsee. Nach der fundierten Einführung durch Ausschussmitglied Irmgard Silberberger informierte eine begeisterte Moorführerin nicht nur über die 65 ha große Moorlandschaft, sondern erzählte auch Interessantes über die Verwertung von Faulbaumrinde und Pfeifengras, aber auch über die Nutzung von Blüten und Samen des eingeschleppten Schädlings Springkraut. Vom Aussichtsturm bot sich an dem klaren Herbsttag eine ungewöhnliche Rundsicht, weit über die geschützte Moorlandschaft hinaus.
Bei der abschließenden Einkehr waren auch die vielen ungewöhnlichen Eindrücke des Tages der wichtigste Gesprächsstoff.
Interessantes für Gäste aus St. Johann
St. Johann-Bezug ergab sich durch die vor hundert Jahren dem damals neuen Museum von der Familie Egger überlassene alte Stube des Bauernhofes Brunnhof, aber auch beim Aussichtsturm im Moor, den eine einheimische Firma errichtet hat, zuletzt auch noch durch die Erinnerung an die Unternehmerpersönlichkeit Johann Karl. Der Teigwarenfabrikant kaufte 1919 den See und den Fischerwirt, wollte die Wasserfläche als Speicher für ein Kraftwerk nützen, was glücklicherweise ebenso scheiterte wie der Verkauf an einen Deutschamerikaner. In der Zwischenkriegszeit bestand aber auch das erste noble Strandbad Tirols am Walchsee, wo Einheimische den ersten Kontakt mit Jazzmusik erlebten. H.W.
Bild: Die Höhlenbären sind eine besondere Attraktion des Museums in Kufstein.
Foto: Museums- und Kulturverein