
Neuer Pferdestall in der Weitau
Die Ausbildung zum Pferdewirt in der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Weitau ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Derzeit wird ein neuer Pferdestall errichtet.
Wie beliebt die drei verschiedenen Ausbildungszweige der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Weitau sind, zeigt sich an den Schülerzahlen – 320 Jugendliche und 50 Erwachsene drücken die Schulbank im Agrarzentrum am Rande von
St. Johann. 145 Schüler besuchen die Landwirtschaftsschule, ein weiterer Teil hat sich für den Ausbildungszweig „Betriebs- und Haushaltsmanagement“ entschieden. Einige Schülerinnen lassen sich überdies als Assistenzkraft für Kindergartenpädagogik ausbilden, ein weiterer Teil wählt die Zusatzausbildung „Pflegeassistenz“. Beliebt ist seit 15 Jahren der Ausbildungsschwerpunkt Pferdewirtschaft. Die 50 Erwachsenen besuchen verschiedene Abendkurse.
Eine Entwicklung, die bei der Gründung der Schule im Jahr 1961 nicht absehbar war. Damals war es eine Haushaltungsschule mit Internat, im Jahr 1968 startete der Unterricht in der Landwirtsschaftsschule. Seit damals hat sich in der Weitau – das Land Tirol kaufte das Areal rund um das Kirchlein bereits 1957 der Diözese Salzburg ab – viel getan. Dauerte die Ausbildung damals nur ein Jahr, sind es heute drei Jahre. Ende der 1990er Jahre wurde das Bildungszentrum Weitau zu einem Bildungs- und Beratungszentrum erweitert. Die Bezirkslandwirtschaftskammer, der Maschinen- und Betriebshilfering Kitzbühel und die Bezirksforstinspektion mieteten sich ein.
Inzwischen gibt es zahlreiche neue Gebäude, die eine moderne Ausbildung ermöglichen. Darauf ist auch der derzeitige Direktor Anton Misslinger stolz. Vor allem die umfassende Ausbildung, die die Schüler erfahren, ist ihm wichtig. Ob Sprachen, Technik oder der Umgang mit Tieren – es ist alles dabei. Dank diverser Praktika – oft auch im Ausland – gehen die Jugendlichen schon mit Berufserfahrung ins Leben.
Vor rund 20 Jahren errichtete der Norikerzuchtverband ihren Stall im Areal der Weitau – die Zuchthengste wurden im damals hochmodernen Rundstall untergebracht. Vor 15 Jahren wurde der Schulversuch „Pferdewirtschaft“ gestartet und rasch zum Erfolg.
Für den Unterricht gab es damals zu wenig Pferde. Der Reitunterricht musste in den vergangenen 15 Jahren daher ausgelagert werden. „Allerdings ging aufgrund der Anfahrt zu den Reitbetrieben wertvolle Unterrichtszeit verloren“, schildert Misslinger. Daher entschloss die Schulleitung, einen eigenen Stall zu bauen. Die Investitionssumme liegt bei rund 1,9 Millionen Euro. Der Bau schreitet bereits gut voran. „Wir möchten gerne am 30. März den Stall mit einem Hoffest eröffnen“, hat sich Misslinger ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Zukünftig können 15 bis 18 Schulpferde untergebracht werden. Wichtig ist Misslinger auch, dass die Ausbildung zum Pferdewirt sehr vielseitig gestaltet ist. Daher werden die Schülerinnen – es sind hauptsächlich Mädchen – in verschiedenen Reitstilen, aber auch im Kutschenfahren unterrichtet. Doch es geht nicht nur um Pferde, die Ausbildung beinhaltet auch touristische Schwerpunkte.
Inzwischen gibt es die Ausbildung auch für Erwachsene, die sich im zweiten Bildungsweg zu Pferdewirten ausbilden lassen möchten. Am Freitag, 31. Jänner, laden die Verantwortlichen um 19 Uhr zu einem Informationsabend in die Schule ein.
Und welche Wünsche hat Direktor Misslinger für die Zukunft: „Den Neubau der in die Jahre gekommenen Internatsgebäude“.