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Kitzbüheler Anzeiger
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St. Johanner Unternehmer wird in der Wirtschaftskammer keiner einziehen.

Neuer Kammer-Ausschuss ohne St. Johanner Unternehmer

St. Johanns Wirtschaftsbund-Obmann Hubert Almberger traute seinen Augen nicht, als er die Nominierten für den neuen Kammer-Ausschuss erfuhr: Vier Kitzbüheler, eine Fieberbrunnerin, ein Kirchberger. St. Johann als größter Wirtschaftsstandort geht leer aus. „Wir sind alle entsetzt. Ich bin maßlos enttäuscht von dieser Vorgangsweise. Wir haben alle nach Barbara Thalers Nominierung für sie Wahlkampf gemacht“, so Almberger, der wie viele andere WB-Funktionäre seinen Rücktritt angedroht hat. War schon die Peter Seiwalds Demontage ein Schlag, ist die Zusammensetzung des neuen Ausschusses ohne St. Johanner ein weiterer Affront. „Da hört mein Demokratieverständnis auf“, schäumt Almberger.

Kooptierte Mitglieder ohne Stimmrecht

Hotelier Michael Grander ist ebenfalls entsetzt: „Ich hätte mir eigentlich gedacht, dass Barbara Thaler mich zumindest anruft und fragt. Wir haben uns zuerst für Mario Gerber stark gemacht – das scheint jetzt die Rechnung dafür zu sein.“ Er hätte sich jedenfalls gerne auch in Kitzbühel engagiert.
„Ich bin fassungslos. Diese Besetzung ist für mich nicht nachvollziehbar. Auch wenn jemand von uns kooptiert wird, hat er ja kein Stimmrecht“, ist Patrick Unterberger empört. Ihre Wirtschaftsbund-Mitgliedschaft wollte Angelika Schmied-Hofinger bereits ruhend stellen – sie engagiert sich ebenfalls bereits seit Jahren in der Kammer. Das ist zwar nicht möglich. Doch wie ihre Kollegen auch, ist ein Austritt aus dem Wirtschaftsbund nicht ausgeschlossen: „Ich sehe mich in diesem Ausschuss nicht repräsentiert und finde mich und mein Unternehmen in Ihrem Reformprozess nicht berücksichtigt“, richtet sie Thaler aus. Die Art und Weise, wie in letzter Zeit in aller Öffentlichkeit kommuniziert wurde, entspräche nicht ihrer unternehmerischen Gebarung. „Im Gegenteil – ich schäme mich fremd für den Wirtschaftsbund, der eigentlich für uns UnternehmerInnen stehen sollte“, so Schmied-Hofinger.
Barbara Thaler betont dazu, „dass ich sehr sehr gut verstehe, dass die Neubesetzung unterschiedlich aufgenommen wird – solche Entscheidungen bewegen, gerade auf regionaler Ebene. Mein Ziel ist es, Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Peter Seiwald bleibt weiterhin in zentralen Funktionen auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene aktiv.“ Die nun erfolgten Nominierungen seien ein erster Schritt. Im Rahmen der konstituierenden Sitzung bestehe die Möglichkeit, Mitglieder in den Ausschuss zu kooptieren. Über diese Ergänzungen entscheidet der Ausschuss selbst. Auf einen Brief der St. Johanner Wirtschafter und ihre fehlende Reaktion ging Thaler nicht ein.

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