Neuer Glanz für Zeitzeugnis
Ein gar seltsames Zeitzeugnis ist sie, die unvollendete Kirche, die in Hörbrunn steht. Als Symbol einer Ära will sie die Marktgemeinde Hopfgarten erhalten, bislang wurden 200.000 Euro in das historische Juwel investiert.
Hopfgarten | Im Jahr 2009 fiel der Startschuss für die Vorarbeiten zur Sanierung der Kirche. Wie bereits berichtet soll damit ein Stück Zeitgeschichte Hopfgartens für die Nachwelt erhalten werden. Im Jahr 1850 fing Franz Friedrich mit dem Bau einer Kirche an. Doch 1872 mussten die Arbeiten aus Geldmangel eingestellt werden. Entstanden ist in dieser Zeit ein unfertiges Sakralgebäude, das bis auf ein paar kleinere Schäden die Zeiten überdauert hat.
Mittlerweile nahm sich die Gemeinde seiner an: Mit Hilfe der Landesgedächtnisstiftung sowie der Kulturabteilung des Landes wird der Bau saniert. Bislang wurden jährlich 50.000 Euro in die Erhaltung investiert, insgesamt rund 200.000 Euro. „Jetzt startet der dritte Bauabschnitt“, verriet Bürgermeister Paul Sieberer.
Wie man das Bauwerk künftig nutzen wird, steht noch nicht ganz fest: Derzeit prüft die Marktgemeinde noch Möglichkeiten. Alleine die Lage des Objektes macht es schon interessant für Spaziergänge und Erkundungstouren. Nicht zuletzt liegt die Kirchenruine Hörbrunn ja entlang der Kulturmeile Hopfgarten. Hörbrunn war einst ein wichtiger Ortsteil: Dem damaligen Schulbericht ist zu entnehmen, dass bereits 1825 97 Personen, die alle vom Fabriksherren abhingen, in Hörbrunn ansässig waren. In der Hochblüte der Glashütte waren bis zu 120 Arbeiter dort beschäftigt. Wohl auch deswegen wollte Franz Friedrich eine Kirche errichten. Doch der finanzielle Niedergang durchkreuzte den Plan.
Übrigens: Das Denkmal soll in dem Zustand, wie es jetzt zu sehen ist, erhalten werden. Die Gemeinde wird das Bauwerk nicht vollenden. gale