„Neue Volksmusik“ von Broadlahn begeisterte im Café Praxmair
Kitzbühel | Seit nunmehr 30 Jahren gibt es die musikalische „Breitlawine“ Broadlahn, die in der heimischen Volksmusikszene nicht nur für multikulturelle Breite, sondern oftmals auch für hintersinnige Tiefe oder so manches schräge Element innerhalb ihrer unverwechselbaren Präsentation sorgt.
Das ursprüngliche Trio aus Ernst Huber (Gitarre, Gesang), Philipp Rottensteiner (Gitarre, Geige) und Josef Ofner (ak. u. E-Gitarre), wandelte sich 1986 zu einem Sextett, dem nun auch Chris Seiner (Bass), Reinhard Grube (Saxophon) und Franz Schmuck (Schlagzeug) angehören. Die einstigen Pioniere der „Neuen Volksmusik“ haben jedenfalls auch 2012 nichts von ihrer Originalität, der leicht verrückten Verspieltheit und vor allem der konsequenten Verweigerung, sich in eine Schubade stecken zu lassen, eingebüßt.
Weltmusik“ zwischen steirischem Urwald-Jodler und Blues, Jazz, Ostklängen entlang der Gastarbeiterroute und afrikanischen Rhythmen findet man ebenso wie musikalische Verbeugungen vor ihren Idolen Zawinul oder Crosby, Stills & Nash.
Ob Erdäpfelblues oder Gluatmugl, Eierhollied oder Postbusjodler - alle Stücke sind kleine Musik-Raritäten, deren Wert man spätestens dann erahnt, wenn man Ernst Hubers unaufgeregt-geniale Hintergrundgeschichten dazu hört; und die von Peggo Jöchl zum Abschluss überreichte Geburtstagstorte war zweifellos mehr als verdient. Susanne Radke