Neue Pläne für Kitzbüheler Horn
Oberndorf | Ein einziges Seilbahnunternehmen soll künftig die Liftanlagen am Kitzbüheler Horn betreiben – mit diesem kühnen Wunsch lässt Oberndorfs Bürgermeister Hans Schweigkofler aufhorchen.
Das Kitzbüheler Horn teilen sich mit Kitzbühel, Oberndorf und St. Johann drei Gemeinden auf. Drei Liftunternehmen (Eichenhof-Lifte, Bergbahnen St. Johann, Bergbahn AG Kitzbühel) betreiben auf den Skihängen des markanten Aussichtsbergs ihre Anlagen, die durch die Verbände Kitzbühel Tourismus und dem TVB Kitzbüheler Alpen – St. Johann, Oberndorf, Kirchdorf und Erpfendorf beworben werden.
„Wir vergeben derzeit zu viele Chancen“
Als weitere Besonderheit gibt es zwei Kartenverbünde. „Einem Gast ist es nicht verständlich, dass er mit seinem St. Johanner Skipass am selben Berg auf der Kitzbüheler Seite nicht befördert wird“, sagt der Oberndorfer Bürgermeister Hans Schweigkofler kopfschüttelnd. „Das ist nicht mehr zeitgemäß und wir vergeben dadurch auch viele Chancen.“
Sein Vorschlag: Statt wie derzeit zwei, sollte in Zukunft nur noch ein Seilbahnunternehmen die Anlagen am Kitzbüheler Horn betreiben. An welchen Betrieb er dabei konkret denkt, lässt sich Schweigkofler offen. „Beide Bergbahnen sollten diese Überlegungen anstellen. Wenn die Anlagen in einer Hand sind, könnte auch einmal ein Höhenrundwanderweg vom Alpenhaus über die Stanglalm und den Harschbichl realisiert werden.“
Von der von den St. Johannern forcierten Horn-Erschließung über die so genannte Hoferschneid will der Oberndorfer Bürgermeister im Übrigen noch immer nichts wissen: „Zuerst die alten Anlagen erneuern und dann an die Vision Erweiterung denken“, lautet seit Jahren sein Credo. Wobei Schweigkofler bereits eine andere Variante im Auge hat: „Das Raintal bis zum Grieswirt ist ideal für eine weitere Erschließung. Das haben bereits unsere Vorfahren gewusst.“
Bergbahnchefs führen Gespräche
Dass es zwischen den Geschäftsführern der beiden Bergbahnen bereits Gespräche über den Bau von neuen Liften im Raintal – die Variante Huberalm-Unterraintal ist eine Alternative zum Projekt Horngipfel-Hoferschneid – gibt, bestätigen auch die beiden Bürgermeister Klaus Winkler und Josef Grander auf Anfrage des Kitzbüheler Anzeigers. Wer die Anlagen zu welchem Termin tatsächlich errichten will oder kann, steht allerdings in den Sternen.
Alexandra Fusser, Foto: Pöll