„Neue Kombi ist Aufwertung“
Mit der Nachricht über den „Superfreitag“ im Rahmen des Hahnenkammrennens 2014 wird in Kitzbühel eine neue sportliche Ära eingeläutet. Für Präsident Michael Huber bringt die Neuerung nur Vorteile.
Kitzbüheler Anzeiger: Die Hahnenkamm-Kombination war die letzte klassische alpine Kombination im Weltcup. Warum wird sie zugunsten einer Superkombi ausgetauscht?
Michael Huber: Der Superfreitag bedeutet, dass die weltbesten Super-G-Fahrer und zusätzlich die Kombinierer an den Start des Super-G gehen. Um 14.30 Uhr beginnt ein Slalom-Durchgang, den nur die Kombinierer bestreiten. Es ist ein Kompromiss, der den Verbleib des Super-G in Kitzbühel garantiert und eine Super-Kombi „neu“ vorsieht, die speziell auf Kitzbühel zugeschnitten ist.
KA: In der Vergangenheit hielt Kitzbühel bekanntlich an der klassischen Hahnenkamm-Kombi, in der die Ergebnisse von Abfahrt und Spezial-Slalom zusammengerechnet werden, fest. Warum jetzt diese plötzliche Abkehr?
Huber: In Kitzbühel wird künftig keine Superkombi im herkömmlichen Sinn ausgetragen, viel mehr möchte ich den Bewerb als die neue Hahnenkamm-Kombi bezeichnen. Denn 2014 wird erstmals wieder eine gefahrene Kombi ausgetragen. Der Kombi-Slalom wird in gestürzter Reihenfolge des Super-G-Ergebnisses gestartet und nicht, wie bisher, nach Slalom-Weltcuppunkten. Das entspricht dem Reglement der ursprünglichen alpinen Kombination. Damit gehen wir wieder zurück zu den Wurzeln. Für mich ist das genial.
KA: Sie sehen in der neuen Kombi also keine nachteiligen Auswirkungen?
Huber: Das Gegenteil ist der Fall, ich sehe diese Entwicklung als totale Aufwertung. Die neue Hahnenkamm-Kombi verbindet alle Vorteile miteinander und blendet die Nachteile der alpinen Kombination aus.
KA: Können Sie das konkretisieren?
Huber: Es wird extrem spannend, denn wir können uns in allen Bewerben auf knappere Entscheidungen und mehr Dramaturgie freuen. Für die Kombinierer bedeutete die ehemalige Hahnenkamm-Kombi mit den Abfahrtstrainings und der Abfahrt einen Verlust der Schnellkraft, die für den Slalom benötigt wird. Künftig ist es auch vorstellbar, dass ein Marcel Hirscher oder Felix Neureuter den Super-G und den Kombi-Slalom am Freitag bestreiten, weil sie eben ihre Schnellkraft dadurch nicht verlieren. Und beim Spezial-Slalom geben sie dann ordentlich Gas, weil es ja um keine Kombi-Punkte mehr geht.
KA: Ist diese Neuerung innerhalb des Kitzbüheler Ski Clubs nicht umstritten?
Huber: Der Großteil unserer Funktionäre ist sehr glücklich darüber, dass sich FIS und ÖSV auf die Hahnenkamm-Kombi „neu“ geeinigt haben. Insgesamt werden 400 Weltcuppunkte an drei Renntagen vergeben. Das ist einzigartig.
KA: Wie kann der KSC einen weiteren Bewerb organisatorisch bewältigen?
Huber: Organisatorisch gelangen wir mit dem Kombi-Slalom an die Spitze des Machbaren. Zuerst drei Abfahrtstrainings, dann ein Super-G und ein Slalom-Durchgang an einem Tag, einen Tag später die Abfahrt und zuletzt der Spezial-Slalom mit zwei Durchgängen – und das alles im Rahmen der fast schon obligaten Wetterkapriolen. Der Kitzbüheler Ski Club ist flexibel und wir werden alles unter einen Hut bringen.
KA: Ist für die Zukunft auch ein Kombi-Slalom bei Flutlicht vorstellbar, um die Skiparty am Freitagabend in Kitzbühel aufzuwerten?
Huber: Vorerst ist der Bewerb für den Nachmittag geplant, dann sehen wir weiter. Wir lassen es wachsen.
Das Gespräch führte
Alexandra Fusser