Neue Kindergartenplätze benötigt
Viel passiert ist in der Gemeinde St. Ulrich im vergangenen Jahr. Als nächstes großes Projekt steht unter anderem der Ausbau des Kindergartens an.
St. Ulrich | Sehr ruhig verlief die Gemeindeversammlung in St. Ulrich. Nur zwei Wortmeldungen fielen unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen, Diskussionen“. Ein Bürger bekritelte die fehlende Straßenbeleuchtung im Bereich Steinbergstraße/Schwendt, eine Mutter wies daraufhin, dass die Zeit mehr als drängt, den Ausbau des Kindergartens auf Schiene zu bringen: „Im nächsten Jahr haben wir keinen Platz mehr. Es muss bis dahin umgesetzt werden.“
Bürgermeisterin Brigitte Lackner kann nichts versprechen, arbeitet aber mit Hochdruck an der Umsetzung. „Wir planen ein Gesamtkonzept, da wir ja für die nächsten 15 bis 20 Jahre vorausdenken müssen. Die Verhandlungen und Gespräche laufen. Falls alle Stricke reißen, werden wir nächstes Jahr einfach einen Raum anmieten, um die 3. Kindergartengruppe unterzubringen“, erklärt Lackner.
„Im unteren Drittel der Verschuldungsstatistik“
Finanziell steht die Gemeinde gut da, wie die Bürgermeisterin berichtet. „Laut Statistik liegen wir im sehr guten unteren Drittel der tirolweiten Verschuldung“, erklärt Lackner. Die größten Ausgaben 2014 in St. Ulrich stellten die Flurbereinigung Flecken, der Breitbandausbau, den Ankauf des LAST für die Freiwillige Feuerwehr St. Johann und die Sanierung des Hallenbades dar.
Besonders große Freude herrscht bei der Gemeindeführung über die Flurbereinigung Flecken (der Kitzbüheler Anzeiger berichtete). „Es ist ein wahres Schmuckstück geworden und wir haben dafür nur 100 Tage Bauzeit gebraucht. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten“, so die Bürgermeisterin.
Ein Projekt, dass die Gemeinde auch im nächsten Jahr noch beschäftigen wird, ist der Breitbandausbau. Bisher wurden 11.550 Meter Rohre verlegt. 2015 soll weiter gebaut werden. „Nächstes Jahr wollen wir weiter nach Flecken, zur Bergbahn, nach St. Jakob und auch nach Fieberbrunn erweitern“, erklärt Projektleiter Martin Kraisser.
Einheimischen Siedlungsgebiet wächst
Das Siedlungsgebiet Waldweg „wächst und gedeiht“ ebenfalls. Insgesamt 14 Einheimischen-Grundstücke wurden dort geschaffen. „Sieben davon sind verkauft, fünf Häuser stehen bereits“, erklärt Bgm. Lackner.
2013 war das Hallenbad in St. Ulrich noch ein heiß diskutiertes Thema. Ein Jahr später ist Ruhe eingekehrt. Die Duschen und der Saunabereich wurden saniert. Heuer sollen auch noch die Fließen im Hallenbad erneuert werden. „Der Verkauf der Saisonkarten hat sich verdreifacht auf 110 Karten. Auch die normalen Eintritte waren, aufgrund des schlechten Wetters im Sommer, sehr gut“, freut sich die Bürgermeisterin.
Lawinenverbauung in der „Blattlkurve“
Die Lawinenverbauung in der „Blattlkurve“ soll ab diesen Winter für Sicherheit sorgen. „Es ist oft passiert, dass die Straße gesperrt werden musste. Jetzt haben wir zu 98 Prozent Sicherheit, dass das nicht mehr passiert und St. Ulrich nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten wird“, erklärt Lackner.
Planungen für den Pillersee laufen
Einiges tut sich auch beim Pillersee, wie GR Erwin Siorpaes berichtet. „Aufgrund des Hochwassers gibt es umfangreiche Planungen beim See, da der Pillersee das Retensionsbecken von Waidring ist. Die Pläne liegen beim Land. Jetzt müssen wir abwarten und versuchen, unsere Vorstellungen mit hinein zu verhandeln“, erklärt Siorpaes. Ein Wunsch wäre zum Beispiel eine regelbare Wehr. Wenn alles nach Plan läuft, dann könnten 2016 schon die Bagger auffahren. - Für 30 Jahre Dienst für die Gemeinde wurde Thomas Schellhorn geehrt.
Johanna Monitzer