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Kitzbüheler Anzeiger

Neubau hängt in der Warteschleife

Ein Grundeigentümer, das Land Tirol, die Gemeindeführung und Florian Pointner mit seiner Bürgerinitiative - viele Meinungen und keine Lösung in Sicht.

Reith | Eigentlich hätte es längst einen Bautermin geben können, aber der Neubau der Kohlhoferbrücke ist immer noch Mittelpunkt vieler Diskussionen in Reith. Zuletzt rief Florian Pointner zu einer Demonstration auf, der fünf Bürger folgten, während die zuständigen Mitarbeiter vom Land Tirol erneut das Gespräch mit dem Grundstücksbesitzer suchten, der seine Grundfläche nicht hergeben möchte. Das Treffen verlief ergebnislos. „Wir sind weiterhin um eine einvernehmliche Lösung bemüht. Die Verhandlungen laufen“, informiert Erwin Obermaier vom Baubezirksamt Kufstein über die unveränderte Situation. Eine Enteignung des Grundbesitzers steht somit weiterhin im Raum.

Laut dem Grundeigentümer handelt es sich um eine Grundfläche von 660 Quadratmeter, wobei 280 Quadratmeter nach Bauende wieder zurück an den Eigentümer gehen. Von einer Enteignung distanziert sich die Gemeindeführung mittels Beschluss einstimmig, an dem Neubau der Brücke hält der Dorfchef aber weiterhin fest. „Es ist notwendig die Brücke neu zu bauen und wir müssen uns an die geltenden Vorschriften und Richtlinien im Straßenbau halten. Es geht hier vor allem um die Sicherheit“, erklärt Bürgermeister Stefan Jöchl.

Warum kann Brücke nicht so bleiben?

Eine Sanierung der bestehenden einspurigen Holzbrücke schließt das Land Tirol aufgrund des unnötigen Sicherheitsrisikos aus und sei auch wirtschaftlich nicht verantwortbar, heißt es von den Verantwortlichen. „Jedes Jahr kommen vom Kuratorium für Verkehrssicherheit die Meldung, dass hier zu viele Unfälle passieren und wir handeln sollten“, erklärte Josef Saxer vom Land Tirol bereits im Juli diesen Jahres. Wie der Kitzbüheler Anzeiger berichtete, sprach sich die Gemeindeführung im Jahr 2012 genau aus diesen Gründen für einen Neubau der Brücke aus.

Schwerverkehr wird befürchtet

Dass die Brücke saniert oder neu gebaut werden muss, ist  für Florian Pointner, der gegen das Projekt Unterschriften sammelt, klar. Ihm bereitet aber vor allem die geplante Dimension der Brücke Kopfzerbrechen. „Die Brücke ist so ausgelegt, dass sich zwei große LKWs begegnen können. Wir befürchten, dass dadurch dem Schwerverkehr Tür und Tor geöffnet wird“, erklärt Pointner.

500 Unterschriften gesammelt

Laut eigenen Angaben hat er über 500 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt, die er bald an die Gemeindeführung übergeben möchte. Pointner wird übrigens bei den kommenden Gemeinderatswahlen womöglich für die Grünen kandidieren. „Eine Kandidatur steht im Raum, aber das spielt hier keine Rolle. Es geht mir um die Menschen in Reith und dass sie nicht in 10 Jahren vom Schwerverkehr überrollt werden“, sagt Pointner. Er hat auch versucht beim Land Gehör zu bekommen. „LH-Stv. Josef Geisler hat mir telefonisch erklärt, dass der Verkehr aufgeteilt werden muss. Um einen Termin bei ihm bemühe ich mich seit Wochen vergebens“, so Pointner.

„Nehmen die Befürchtungen ernst“

Bürgermeister Jöchl hatte im Sommer ein Gespräch mit dem zuständigen LH-Stv. Josef Geisler. „Er hat die Notwendigkeit eines Neubaues unterstrichen“, berichtet Jöchl. Pointner hat die Unterschriften noch nicht an die Gemeindeführung übergeben. „Aber das spielt keine Rolle. Auch wenn es nur 30 Unterschriften sind, so müssen wir die Bedenken ernst nehmen“, sagt Bürgermeister Jöchl. Er will Unklarheiten und mögliche Befürchtungen mit Information entgegentreten. „Ob wir eine Gemeindeversammlung machen oder via unserer Dorf-Medien informieren steht noch nicht fest“, so Jöchl. Bis dahin wird die Diskussion wohl nicht abreißen.
Johanna Monitzer

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