Negativ-Gutachten für Kitzbühel
Bezirk. Auf Basis des Österreichischen Strukturplanes Gesundheit (ÖSG) nahm die ÖBIG eine etwaige Krankenanstaltenstrukturplanung für die Versorgungsregion „Tirol-Nordost“ unter die Lupe und ließ dabei an der Weiterführung des Kitzbüheler Hauses kein gutes Haar:
Vordergründig stellt die räumliche Nähe zwischen den Häusern Kitzbühel und St. Johann für die Gutachter eine Zusammenlegung an einem Standort nahe. Außerdem bedeuten drei Spitalsstandorte eine Reihe von Parallelstrukturen – in Sonderfächern, vorallem aber im Intensivbereich.
Zudem entbehre das Betreiben einer Krankenanstalt mit einer Gesamtbettenanzahl unter 100 Betten jede wirtschaftliche Grundlage.
Zu hoher finanzieller Aufwand
Und so heißt es wortgleich in der Studie: „Zudem gilt es zu zeigen, dass im KH Kitzbühel in seiner derzeitigen Form die Leistungserbringung – vor allem in den Bereichen Chirurgie und Unfallchirurgie – bei Einhaltung gültiger Vorschriften nur mit hohem finanziellen Aufwand aufrecht zu erhalten ist!“
Die ÖBIG-Studie kommt daher zum Schluss, dass Vollabteilungen für Unfallchirurgie an jedem der drei Standorte (Kufstein, St. Johann, Kitzbühel) eine Überkapazität bedeuten, da nicht alle drei Abteilungen eine Vollauslastung über das Gesamtjahr betrachtet, erzielen könnten. Zudem scheide (bezüglich des Krankenanstaltenstandortes Kitzbühel) die Leistungserbringung vieler chirurgischer Leistungen ohne die Verfügbarkeit einer intensivmedizinischen Struktur aus.
Das Fazit des Gutachtens sieht daher eine dritte Unfallchirurgische-Struktur – angesichts der in der Versorg-
ungsregion bestehenden zwei Unfallchirurgischen Abteilungen in Kufstein und St. Johann – als nicht bedarfsadäquat.
ÖBIG
(Österr. Bundesinstitut für Gesundheitswesen) erarbeitet Grundlagen, Methoden und Instrumente betreffend überregionale oder bundesweite Planungs, Steuerungs- und Evaluierungsmaßnahmen im Gesundheitswesen.