Natur als Abteuerland?
Dadurch das der Kurzfilm „Hybris“ vom Youtube Channel von Kitzbühel Tourismus genommen wurde, erhielt der Film viel Aufmerksamkeit. Der Film wird zum Diskussionsthema. Jäger fühlen sich in ihrer Ehre beleidigt und als Mörder dargestellt. Man sollte sich den Film doch bitte genau anschauen. Am Ende sterben alle: Die beiden Freerider, der Jäger und auch der Wirt.
Der Jäger ist aber nicht der Böse in dem Film, sondern die Tourismuswirtschaft, die sich im Streben nach noch mehr Nächtigungen und besseren Auslastungszahlen jeden Zentimeter der Natur zu eigen macht.
Die Natur wird als Abenteuerspielplatz touristisch genutzt, jedoch ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass die Wälder und Wiesen eigentlich das Wohnzimmer von Wildtieren sind. Dabei ist das Wild im Winter durch die hohen Schneedecken und laufenden Störungen durch Tourengeher und Erholungssuchenden bereits gestresst.
Mit Rücksicht auf Ruhezonen des Wildes, auf Wildfütterungsstationen und auch auf Gebiete der Aufforstung kann ein Einklang zwischen Mensch und Natur gefunden werden.
Im Brixental wurde vor Jahren das Projekt „Woipertouringer“ gestartet, das mit eigenem Kartenmaterial die Tourengeher auf genau diese Zonen aufmerksam macht. Nachahmungen davon sind sicherlich von Seiten der Jägerschaft und der Forstwirtschaft erwünscht.
Eines haben die vier Studenten mit ihrem Film „Hybris“ nun erreicht. Es wird über das Thema gesprochen und vielleicht können demnächst erste positive Lösungsansätze präsentiert werden, bevor es tatsächlich zum Konflikt zwischen den einzelnen Gruppen kommt.
Elisabeth M. Pöll
poell@kitzanzeiger.at