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Mythos „Koasalauf“

Im Hintergrund der unverbaute Lutzenberg, auf der zu bewältigenden Strecke jede Menge Schnee. So präsentierte sich der erste Koasalauf im Jahre 1973. Sieger damals: Heini Wallner. Auf Anhieb wurde dieser Volkslanglauf von den Athleten angenommen und bis heute, immerhin wird der Koasalauf zum 36. Mal gestartet, hat sich dieser Trend fortgesetzt. Obwohl in der Zwischenzeit viel passiert ist. Man denke an 1986! Beim 86er Koasa kam die Diskussion auf, welche Technik den angewendet werden darf, zumal Paul Siitonen, mit der Vorläufertechnik des modernen „Skaten“ einen neuen Langlaufstil kreierte, wobei meist ein Ski in der Diagonalspur blieb und mit dem anderen „geskatet“ wurde. Jedenfalls war der Koasalauf der einzige große Lauf in Österreich, bei dem im Diagonalschritt gelaufen wurde. Ausnahme: Einige Steigungen durften im Freistil gelaufen werden. Fast alle Teilnehmer hielten sich an die Regel, Walter Mayer wurde überlegener Sieger und meinte im Ziel: „Es war vollkommen richtig, den Koasalauf in der Diagonaltechnik durchzuführen, so hatten auch die Volksläufer eine ausgezeichnete Spur und die Stars leben ja von den Volksläufern.“

Dennoch war die neue Technik nicht aufzuhalten und hat sich bis heute etabliert. Rudi Kapeller war übrigens in Österreich zu dieser Zeit ein Spezialist in Sachen Siitonen-Technik. Ein anderes Thema war die Streckenlänge von 72 km (Start Kitzbühel) die immer wieder angezweifelt wurde. Alle Zweifel konnten dann 1977 ausgeräumt werden. Der damalige ÖSV Langlauf Lehrwart, Martin Leimer, machte sich die Mühe, die gesamte Strecke mittels geeichtem und mit dem Gendarmerie-Messgerät verglichenen Messrad zu vermessen. Das Ergebnis nach 8 Tagen Gehzeit waren exakt 71,829 km im Ziel am Parkplatz Nothegger in St. Johann. Die Differenz auf die 72 km also lächerliche 171 Meter. Nach der Verlegung des Startes nach Oberndorf verkürzte sich die Streckenlänge auf 60 km. 1989 wurde dann der „Koasajet“ für Skater eingeführt, ein 30 km langes Skatingrennen. In dieser Zeit entwickelte sich auch die Skating-Technik weiter. Andere Skier, längere Stöcke, härtere Schuhe verfeinerten vielerorts den Stil. Einer der Höhepunkte war die „Megakoasa“ Strecke, die über 84 km führte aber heute nicht mehr existent ist. Die „Megadistanz“ wurde 1997/98 durchgeführt, danach mangels Teilnehmer nicht mehr. Der Koasalauf ist und bleibt ein Mythos, ein Volkslanglauf der Extraklasse. Das beschert ihm mittlerweile seine 36te Auflage und die Aufnahme seit 2005 in den erlesenen Kreis der „Euroloppet“ Serie. Wie schon in den 80igern, als Walter Mayer mit dem Sieg beim „Vasa“-Lauf die Medienpräsenz auf sich zog und einen wahren Langlaufboom in Österreich auslöste, ist auch heute der Langlaufsport wieder mehr denn je präsent, so auch die Volkslangläufe wie der „Koasalauf“, die sich auch in Zukunft starker Beteiligung erfreuen werden.

Wichtigstes Detail am Schluss: Der Koasalauf ist eine fixe Einrichtung. Geht die Originalstrecke mangels Schneeauflage nicht, wird der Lauf wie heuer ins Pillerseetal verlegt und ist sicher nicht minder attraktiv.
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