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Kitzbüheler Anzeiger

Museum in Vielem beispielgebend

Obgleich sich viele prominente Vertreter der Politik und Kultur eingefunden hatten, wurde die diesjährige Verleihung von einem Todesfall überschattet. Das Begräbnis der langjährigen Ferdinandeums-Direktors Erich Egg hatte zur Folge, dass viele Vertreter der Museumsszene Tirols nicht anwesend sein konnten. Gekommen war allerdings Dr. Gerhard Darman, Vertreter von ICOM Tirol, der die Bedeutung des Preises so skizzierte: „Es geht uns darum, dass diese Ehrungen nicht nur als Anerkennung der Leistung der Museen, sondern auch als Anerkennung für jene, die sich ehrenamtlich für diese Kultureinrichtungen einbringen, verstanden wird. Sie sollen wissen, dass ihr Engagement große Wertschätzung erfährt“.

Die Museen – auch die geehrten - sind auf der Höhe der Zeit. Heuer wurde zum letzten Mal der „klassische“ Tiroler Museumspreis vergeben, weil glücklicherweise die internationalen Standards (die bisher als Maßstab galten) bereits für die meisten Museen beispielhaft sind.

Neue Ausrichtung der Preise

Ex equo wurden das Stadtmuseum/Stadtarchiv Innsbruck und das Museum Kitzbühel für diesen Preis zu gleichen Teilen vorgeschlagen und auch die neue Variante - in Form eines Projekt-Preises – wurde bereits an das Museum Schloss Brugg in Lienz verliehen. Die Dotierung aller Preise ist mit 6.000 Euro veranschlagt. „Im Mittelpunkt steht nach wie vor das Sammeln und Bewahren des reichen, kulturellen Erbes, Museen sind aber auch ein Teil des zunehmend kommerzialisierten kulturellen Angebotes und so müssen sie eine gute Performance und gute Besucherzahlen aufweisen. Der neue Projekt-Preis wird dieser neuen Herausforderungen Rechnung tragen“, so Kultur-LR Erwin Koler in der Eröffnungsrede.

Vorbildliche Architektur

In der Lautation für das Museum Kitzbühel wurden vielerlei Punkte und die Präsentation der einzelnen Teilbereiche positiv hervorgehoben. Gelobt wurde darin besonders, dass das Museum mit dem Archiv verbunden ist, die gesamte Stadtgeschichte abdeckt und immer wieder diverse Höhepunkte anbietet. Auch der gelungene Umbau (durch Elsa Prohaska) und die Verbindung zwischen historischer Bausubstanz und modernem Ambiente wurde besonders hervorgehoben sowie die eigenen Sonderausstellungen mit speziellen Künstlern. Gewürdigt wurde zudem die gute Zusammenarbeit mit der Musikschule und anderen örtlichen Vereinen und die regelmäßige Herausgabe eigener Kataloge.

Umstrittene Walde-Etage

Ironische Kritik gab es an der Präsentation der Walde-Bilder. In Bezug auf Kitzbühel wurde angeführt, dass eigentlich das Publikum „Schuld“ hat, dass der Preis nicht schon längst zugesprochen wurde. Die Werke von Alfons Walde standen der Jury nämlich „zu nahe“ an den Betrachtern, wo sie durch Regenschirme, Mäntel, Kinder, etc. gefährdet sein könnten. Es zeigte sich aber, dass die Besucher doch nicht solche Vandalen sind, wie offenbar angenommen und bislang wurden keine Schäden gemeldet. Auch kann man davon ausgehen, dass sich dieser „Schwachpunkt“ durch das geplante Walde-Museum bald von selbst erledigt…Susanne Radke
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