Morgenstund hat Gold im Mund
Die Spannung bei der Musikkapelle war groß, wie viele Zuhörer sich zu der „unchristlichen“ Zeit um 6 Uhr morgens in die gut beheizte Pfarrkirche St. Johann wagen würden. Die geschätzte Zahl von etwa 400 Personen übertraf alle Erwartungen der Musikantinnen und Musikanten bei weitem. Und die Frühaufsteher wurden mit einem von Kapellmeister Hermann Ortner abwechslungsreich gestalteten Programm und mit einer ganz besonderen Stimmung belohnt.
Mit dem „Sanctus“ von Franz Schubert eröffnete die Musikkapelle das Konzert. Magister Peter Fischer führte in wenigen Worten durch das Programm.
Als Gäste bei diesem Kirchenkonzert wirkten unter anderem der „Sainihansa Vierg’sang“ mit traditionellen Volksliedern mit, ebenso das Vocalensemble „Chor Art“. Die Musikkapelle selbst spielte abwechselnd in ihrer gesamten Stärke sowie mit Holzbläsern, mit einem Klarinettenquartett und mit Blech- und Holzbläserchören. Agnes Lötsch auf der Klarinette und Maria Jöchl auf der Oboe bewiesen als Solistinnen eindrucksvoll das Können der Jugend. Die Sängerrunde St. Johann wirkte ebenfalls mit zwei Stücken am Konzert mit, ebenso wie Barbara Pletzenauer und Linda Polak, die die Zuhörer mit zwei Duetten begeisterten. Das Programm reichte von klassischer Kirchenmusik über traditionelles bis zu den modernen Klängen. Als Überraschungsgäste brillierten hier Helmut Maurberger, Komponist und Musiker und ehemaliges Mitglieder der Musikkapelle, auf dem Xylophon und Leonhard Paul, Mitglied des Ensembles „Monzil Brass“ auf der Posaune.
Zahlreiche musikalische Höhepunkte
Einer der Höhepunkte des Konzertes war sicher das berühmte „Ave Maria“ von Franz Schubert für Sologesang und Holzbläser, gesungen von Antonia Böck-Lin, die einmal mehr die Zuhörer mit ihrer wundervollen Stimme begeisterte. Daniela Mascher und Thomas Seeber zeigten ihr solistisches Können auf der Trompete beim „Pie Jesu“ von Andrew L. Webber.
Und wieder einmal begeisterte die Ausnahme-Flötistin Daniela Koch die Zuhörer mit ihrem Können. In „Variationen über ein Thema von Rossini“ zeigte sie, begleitet von Barbara Pletzenauer auf der Harfe, einmal mehr ihr Ausnahmetalent. Gerade erst siegte Daniela Koch beim 42. Internationalen Radio Wettbewerb für junge Musiker „Concertino Praga. Als erste österreichische Kandidatin überhaupt konnte sie bei diesem Prager Bewerb den 1. Platz erspielen. An diesem Wettbewerb für Blasinstrumente nahmen insgesamt 29 Musikerinnen und Musiker aus ganz Europa teil. Die Musikkapelle St. Johann ist zu Recht sehr stolz darauf, eine so talentierte junge Musikerin in ihren Reihen zu haben.
Eine weitere Gesangseinlage von Antonia Böck-Lin sowie das Werk „Der Leidensweg Christi“, in dem die Musikkapelle die Kreuzigung Jesus musikalisch beschrieb, beendeten ein außergewöhnliches Kirchenkonzert. Bei den letzten Stücken ging bereits die Sonne auf und tauchte die Kirche in ein warmes Morgenlicht und trug zusätzlich zu der besonderen Stimmung bei. Die Zuhörer belohnten die Mitwirkenden und besonders die Solisten mit Standing Ovations.
Im Anschluss an das Konzert gab es für alle ein wohlverdientes Weißwurstfrühstück beim Gasthof Dampfl, wofür sich die Musikkapelle bei den Wirtleuten herzlich bedanken möchte. Ein weiterer Dank gilt Dekan Dr. Johann Trausnitz, der die Kirche für dieses Konzert zur Verfügung stellte.