21. Januar 2008
aktualisiert: 11.04.12, 09:40 Uhr
Modell könnte Schule machen
Die altersgemischte Kinderbetreuung erachten sie dafür als geeignetes Modell. In Hochfilzen gibt es seit Herbst eine solche altersübergreifende Gruppe.
Mit insgesamt 57 Kinderbetreuungsprojekten für rund 2.000 Kinder verfügen die 20 Gemeinden im Bezirk Kitzbühel über eine solide Grundstruktur in der Kinderbetreuung. „Bei der Betreuung von Kindern im Vorkindergartenalter und bei den Pflichtschülern haben wir aber durchaus noch Versorgungslücken“, weiß LA Josef Hechenbichler. Der Landtagsabgeordnete des Bezirks Kitzbühel sieht es als zentrale Zukunftsaufgabe, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in den ländlichen Regionen des Landes zu gewährleisten. Klassische Familienstrukturen hätten weiterhin ihre volle Berechtigung, moderne Familienpolitik beinhalte aber auch, dass flexible, bedarfsgerechte Betreuungsmöglichkeiten für Kinder aller Altersgruppen zur Verfügung stehen. „Wahrscheinlich ist das sogar der wirksamste Beitrag zur Familiengründung“, glaubt Hechenbichler und erwartet sich, „dass im Bezirk Kitzbühel in den kommenden Jahren etwa die Hälfte der Gemeinden Betreuungseinrichtungen anbieten, die Familie und Beruf vereinbar machen“.
Klassische Modelle greifen nicht
Von den 2.000 betreuten Kindern besuchen 1.400 einen der 25 Gemeinde- bzw. zwei Privatkindergärten. Etwa 280 Kinder besuchen eine Kinderspielgruppe, eine Kindergruppe oder Kinderkrippe. 70 bis 80 Kinder werden von 14 Tagesmüttern betreut. 40 Kinder besuchen die zwei Schülerhorte im Bezirk. Schulische Nachmittagsbetreuung wird im Bezirk Kitzbühel lediglich an der Volksschule und an der Sonderschule St. Johann angeboten. „Wenn von 61 Standorten, an denen in Tirol eine schulische Nachmittagsbetreuung angeboten wird, nur einer im Bezirk Kitzbühel liegt, so zeigt das, dass diese Form der Betreuung in erster Linie für Ballungsgebiete und größere Gemeinden geeignet ist“, schlussfolgert Hechenbichler. Für die ländlichen Gemeinden brauche es deshalb neue, alternative Betreuungsformen, die in bestehende Strukturen eingebunden werden.
Hochfilzen Vorreiter bei Betreuung
Ein solches zukunftsweisendes Modell wurde in der Gemeinde Hochfilzen, die 1.115 Einwohner zählt, gestartet. Dort gibt es seit Herbst die erste altersgemischte Kindergruppe im Bezirk, die von Montag bis Donnerstag eine durchgängige Betreuung bis 17 Uhr für Kindergartenkinder und Schulkinder anbietet. Derzeit nehmen am Nachmittag vier Schulkinder dieses Angebot in Anspruch. „Die schulische Nachmittagsbetreuung wäre bei uns an der Mindestteilnehmerzahl von sieben Schülern gescheitert“, bestätigt BM Eder. Mit der altersgemischten Nachmittagsbetreuung inklusive Mittagstisch habe man ein Modell gefunden, das dank engagierter Personen und infrastrukturellen Voraussetzungen auch im ländlichen Raum funktioniert.
„In einer kleinen, peripheren Gemeinde ein kompaktes Angebot in der Kinderbetreuung zu machen, ist eine Herausforderung“, weiß Ortschef Sebastian Eder, „wenn wir aber verhindern wollen, dass sich die Kinder vom Ort entfremden, müssen wir bedarfsgerechte Angebote vor Ort schaffen.“ Professionelle Kinderbetreuung bieten zu können, hält BM Sebastian Eder nicht nur für eine Standortfrage, sondern sogar für eine „Überlebensfrage für die kleinen, peripheren Gemeinden“. Für die Kindergärtnerinnen in Hochfilzen lässt sich die altersgemischte Kinderbetreuung mit dem Zusammenleben in einer Großfamilie vergleichen. Die Großen und Kleinen lernen wie Geschwister voneinander.
Mit insgesamt 57 Kinderbetreuungsprojekten für rund 2.000 Kinder verfügen die 20 Gemeinden im Bezirk Kitzbühel über eine solide Grundstruktur in der Kinderbetreuung. „Bei der Betreuung von Kindern im Vorkindergartenalter und bei den Pflichtschülern haben wir aber durchaus noch Versorgungslücken“, weiß LA Josef Hechenbichler. Der Landtagsabgeordnete des Bezirks Kitzbühel sieht es als zentrale Zukunftsaufgabe, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in den ländlichen Regionen des Landes zu gewährleisten. Klassische Familienstrukturen hätten weiterhin ihre volle Berechtigung, moderne Familienpolitik beinhalte aber auch, dass flexible, bedarfsgerechte Betreuungsmöglichkeiten für Kinder aller Altersgruppen zur Verfügung stehen. „Wahrscheinlich ist das sogar der wirksamste Beitrag zur Familiengründung“, glaubt Hechenbichler und erwartet sich, „dass im Bezirk Kitzbühel in den kommenden Jahren etwa die Hälfte der Gemeinden Betreuungseinrichtungen anbieten, die Familie und Beruf vereinbar machen“.
Klassische Modelle greifen nicht
Von den 2.000 betreuten Kindern besuchen 1.400 einen der 25 Gemeinde- bzw. zwei Privatkindergärten. Etwa 280 Kinder besuchen eine Kinderspielgruppe, eine Kindergruppe oder Kinderkrippe. 70 bis 80 Kinder werden von 14 Tagesmüttern betreut. 40 Kinder besuchen die zwei Schülerhorte im Bezirk. Schulische Nachmittagsbetreuung wird im Bezirk Kitzbühel lediglich an der Volksschule und an der Sonderschule St. Johann angeboten. „Wenn von 61 Standorten, an denen in Tirol eine schulische Nachmittagsbetreuung angeboten wird, nur einer im Bezirk Kitzbühel liegt, so zeigt das, dass diese Form der Betreuung in erster Linie für Ballungsgebiete und größere Gemeinden geeignet ist“, schlussfolgert Hechenbichler. Für die ländlichen Gemeinden brauche es deshalb neue, alternative Betreuungsformen, die in bestehende Strukturen eingebunden werden.
Hochfilzen Vorreiter bei Betreuung
Ein solches zukunftsweisendes Modell wurde in der Gemeinde Hochfilzen, die 1.115 Einwohner zählt, gestartet. Dort gibt es seit Herbst die erste altersgemischte Kindergruppe im Bezirk, die von Montag bis Donnerstag eine durchgängige Betreuung bis 17 Uhr für Kindergartenkinder und Schulkinder anbietet. Derzeit nehmen am Nachmittag vier Schulkinder dieses Angebot in Anspruch. „Die schulische Nachmittagsbetreuung wäre bei uns an der Mindestteilnehmerzahl von sieben Schülern gescheitert“, bestätigt BM Eder. Mit der altersgemischten Nachmittagsbetreuung inklusive Mittagstisch habe man ein Modell gefunden, das dank engagierter Personen und infrastrukturellen Voraussetzungen auch im ländlichen Raum funktioniert.
„In einer kleinen, peripheren Gemeinde ein kompaktes Angebot in der Kinderbetreuung zu machen, ist eine Herausforderung“, weiß Ortschef Sebastian Eder, „wenn wir aber verhindern wollen, dass sich die Kinder vom Ort entfremden, müssen wir bedarfsgerechte Angebote vor Ort schaffen.“ Professionelle Kinderbetreuung bieten zu können, hält BM Sebastian Eder nicht nur für eine Standortfrage, sondern sogar für eine „Überlebensfrage für die kleinen, peripheren Gemeinden“. Für die Kindergärtnerinnen in Hochfilzen lässt sich die altersgemischte Kinderbetreuung mit dem Zusammenleben in einer Großfamilie vergleichen. Die Großen und Kleinen lernen wie Geschwister voneinander.