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Kitzbüheler Anzeiger
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Mitgliederwerbung des Samariterbundes verwunderte

Die jungen Männer waren höflich, hatten ein gutes Auftreten, waren in Uniformen, die sie als Mitglieder einer Rettungsorganisation auswiesen, gekleidet und warben im Bezirk um Mitglieder – auch in St. Johann waren sie unterwegs und sorgten für Irritation. Wie vorgeschrieben nahmen die Burschen kein Bargeld an, sondern wollten Mitglieder werben – so manch älterer Mensch gab IBAN und Unterschrift her. Besorgte Bürger riefen daher auch bei der Polizei an und erfuhren, dass alles seine Ordnung hat. Allerdings handle es sich nicht um Mitglieder des Roten Kreuzes, sondern um Mitarbeiter des Arbeiter-Samariterbundes Österreich, dessen Tirol-Sitz in Kirchbichl ist.

Humanitäre Hilfsorganisationen sind beide. Rettungs- und Krankentransporte, Katastrophenhilfe, Erste-Hilfe-Ausbildung sowie Pflege- und Sozialdienste gehören bei beiden Institutionen zum Angebot. Sobald das Rote Kreuz von der Werbeaktion ihres Mitbieters erfuhr, wurde sofort reagiert und unter anderem über die Sozialen Medien darüber informiert, dass derzeit keine RK-Mitarbeiter unterwegs sind.

„Was wir tun, unterscheidet sich im Grunde nicht von dem, was viele andere Organisationen machen“, heißt es seitens des Arbeiter-Samariter-Bundes Tirol. Die Aufregung rund um die aktuelle Mitgliederwerbung sei daher schwer nachvollziehbar. „Wir sind da ehrlich gesagt ein bisschen verwundert. Aber wir nehmen die Kritik ernst und klären gerne auf“, betont Geschäftsführer Gerhard Czappek.

Die Mitgliederwerbung erfolge im direkten Gespräch – nicht mit Bargeld, sondern über eine jährliche, frei wählbare Unterstützung, die über SEPA-Lastschrift eingezogen wird. „Wenn jemand mit uns spricht, merkt man oft schnell, dass durchaus Verständnis vorhanden ist – viele Menschen, auch ältere, unterstützen uns sehr gerne“, betont Czappek. Die Mitarbeitenden seien gut gebrieft und wüssten genau, was sie dürfen und wie sie auftreten sollen.

Polizei informiert – aber keine Täuschung

Es sei bekannt, dass es zu Verunsicherungen kam und dass mehrmals bei der Polizei angerufen wurde. Diese sei im Vorfeld über die Aktion informiert worden. Es gebe leider auch andere Organisationen, die auf diesen Zug aufspringen und als Trittbrettfahrer agieren. Umso wichtiger sei es, auf den offiziellen Auftritt zu achten – etwa in den Sozialen Medien. Ein weitverbreiteter Irrtum sei, dass der Unterstützungsbeitrag direkt dem Rettungsdienst zugutekomme: „Das ist nicht der Fall – die Rettungsleistung in Tirol wird von der öffentlichen Hand finanziert.“ Der Mitgliedsbeitrag unterstütze hingegen andere wichtige Tätigkeiten des Samariterbundes – etwa die ambulante Familienbetreuung, die Wunschfahrt und die Jugendarbeit.

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