Mit der Lizenz zum Retten
Auch bei der Ortsstelle Kirchberg sind die Neuerungen im Rettungswesen nicht spurlos vorüber gegangen. Vor allem die Mehranforderungen im Bereich der Ausbildung ließen bei der Jahreshauptversammlung kritische Stimmen laut werden.
Kirchberg | Hinter der Ortsstelle Kirchberg liegt ein ereignisreiches und dienstintensives Jahr. Das sieht auch Bezirksstellenleiter Hans-Urs Krause so: „Kirchberg ist im Bezirk an dritter Stelle. Es ist beeindruckend dass man mit so wenig Freiwilligen so viele Dienste verrichten kann.“ Neben 336 Einsätzen, 23.200 gefahrenen Kilometern und insgesamt 2.648 geleisteten Stunden, blicken die freiwilligen Mitarbeiter auf unzählige Ambulanzdienste im vergangenen Jahr zurück. Dazu wurde auch im Bereich der Seniorenstube, bei der Jugendgruppe und vor allem im Rahmen der Aus- und Weiterbildung einiges an Zeit und Arbeit investiert.
Über 860 Schulungsstunden
Beeindruckend – für die Freiwilligen teilweise auch erdrückend – die Schulungsbilanz: Insgesamt beschäftigten sich die Rot Kreuzler im Berichtsjahr 868 Stunden mit Theorie und Übung von Ernstfällen. Aus den Aus- und Fortbildungen gingen zwei neue Gruppenkommandanten, ein Notfallsanitäter mit Notkompetenz Venenzugang und Infusion, zwei Rettungssanitäter, ein Lehrsanitäter in Ausbildung rezertifizierte Rettungs- und Notfallsanitäter und ein sicherer Einsatzfahrer, hervor.
Im Bezug auf letzteres, den „sicheren Einsatzfahrer“, und die damit verbundene Ausbildung wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung eine kritische Stimme laut. Florian Meikl rechnete vor, dass die Neuerungen im Rettungswesen zu einem Mehraufwand bei den Schulungsstunden geführt hätten. Er spricht von nicht notwendigen „Taxifahrten“ die im Rahmen der Ausbildung gemacht werden müssten. Dadurch, so Meikl, sei die geringe Anzahl an ausgebildeten „sicheren Einsatzfahrern“ zu erklären. Bezirksstellenleiter Hans-Urs Krause dazu: „Ich verstehe das. Solche Dinge sollten aber in Entscheidungsgremien diskutiert werden.“
Jugendgruppe auf dem Vormarsch
Neben dieser Kritik, war bei der Jahreshauptversammlung aber auch viel Positives zu vernehmen. Seit Herbst gibt es bei der Ortsstelle Kirchberg wieder eine Jugendgruppe. Zwei Mal im Monat treffen sich die elf Jugendlichen im Alter von 8 bis 15 Jahren um sich in Sachen Erste Hilfe und Rettungswesen schlau zu machen. Kürzlich konnte die Truppe auch bereits beim Jugendwettbewerb auftrumpfen und mit Note zwei bestechen. Diese Leistung honorierte auch Gönner Dr. H.W. Tyczka der mit neuen Uniformen für den Nachwuchs sowie einer Spende bei der Jahreshauptversammlung aufhorchen ließ.
Auch einige Beförderungen waren im Berichtsjahr zu vermerken. Zum Oberhelfer: Daniel Aschaber; zum Haupthelfer: Mario Kals und Peter Mayer
Derzeit zählt die Ortsstelle Kirchberg einen Mitgliederstand von 62 Personen, davon sind 24 aktiv im Rettungsdienst tätig. Fünf Probehelfer, vier Ärzte, drei Mitglieder der Seniorenstube, elf Jugendliche in der Jugendgruppe, und fünfzehn Beurlaubte/Reserve komplettieren die Mitgliederliste. Michaela Wechselberger