Milde Witterung beschleunigte Bauarbeiten
Entlang der rechten Seite der Reither Ache in St. Johann laufen die Bauarbeiten für den Hochwasserschutz auf Hochtouren. Rund 2,1 Millionen Euro werden in diesen zweiten Bauabschnitt investiert. „Wir liegen dank der bisherigen Wetterlage voll im Zeitplan“, freut sich Martin Rottler, der zuständige Beamte des Baubezirkamtes Kufstein.
St. Johann | Der Sommer vor 14 Jahren wird den St. Johannern für immer in Erinnerung bleiben – nach tagelangen Regenfällen traten die Achen über die Ufer. Zahlreiche Häuser wurden zerstört, die Schäden gingen in die Millionen. Bereits damals stand fest: die Reither Ache muss gezähmt werden, um vor allem die westlichen Ortsteile vor einer weiteren solchen Katastrophe zu schützen.
Einsprüche der Grundbesitzer
Zwar konnten im Rahmen eines ersten Bauabschnitts mit Gerinnungsaufweitungen, Dammschüttungen und der Schaffung von Retentionsräumen erste Maßnahmen umgesetzt werden, doch mit dem wichtigsten Bauabschnitt konnte erst im Vorjahr begonnen werden.
Grund für die jahrelange Verzögerung waren unter anderem Einsprüche von betroffenen Landwirten, die schlussendlich vom Verwaltungsgerichtshof abgewiesen wurden. Zwar steht es den Betroffenen frei, noch den Europäischen Gerichtshof anzurufen, doch aufschiebende Wirkung für das Projekt hätte das keine mehr. Damit stand dem Beginn des Bauabschnitts B nichts mehr im Wege.
Rund 2,1 Millionen Euro, informiert Martin Rottler, der leitende Beamte des Baubezirksamtes Abteilung Wasserwirtschaft, sind für das Projekt veranschlagt. Rund 60 Prozent der Investition übernimmt der Bund, 30 Prozent das Land (darunter auch die Abteilung Straßenbau), den Rest finanzieren die Großachengenossenschaft sowie die Gemeinde.
Verzögerung bei Auftragsvergabe
Der bisherige milde Winter kam den Wasserbauern sehr zugute. „Wir liegen mit den Arbeiten im Zeitplan“, erklärt Rottler. Da es noch eine Verzögerung mit dem Abschluss eines Auftrages gab, wurde mit den Arbeiten zwar später als geplant angefangen, allerdings konnten die Wasserbauer diese zeitliche Verschiebung bereits aufholen. An der rechten Uferseite der Ache werden jetzt Durchlässe unter der Bundesstraße gebaut, überdies Grabungsarbeiten sowie Dammschüttungen für das Retentionsbecken Sperten geschaffen.
„Wir rechnen mit der Fertigstellung des Projektes im Juni, spätestens Anfang Juli“, erklärt Martin Rottler. Nach dem Abschluss der Arbeiten entlang der Fieberbrunner Ache und der Fertigstellung des jetzigen Projektes entlang der Reither Ache dürfte St. Johann damit vor einem Hochwasser gefeit sein. Margret Klausner