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Kitzbüheler Anzeiger

Michael Niavarani von A bis Z

Mannerschnitten als Nikotinersatz, päpstliche Paläste, bei denen man sich die Einrichtung halt vorstellen muss und „göttliche Proleten“ – Michael Niavarani ließ volle drei Stunden lang ein geistreiches Pointenfeuerwerk auf sein Publikum niederregnen. Dabei behielt der Künstler auch gleich sein irres Sprechtempo bei – schon rein körperlich also eine Meisterleistung.

Niavarani zeigte an diesem Abend weit mehr als nur eine Art von Humor auf: Er wechselte gekonnt vom Wiener Schmäh zu bitterböser, tagespolitischer Satire um wenig später wieder etwas „harmlosere“ Alltagsprobleme aufs Korn zu nehmen. Ob strenge Sicherheitskriterien bei Fluglinien, bewegtes Trinkwasser oder das berüchtigte „2-in-1-Shampoo“: So mancher Mythos des modernen Lebens kriegte sein Fett ab. Natürlich durfte der Geschlechterkampf auch nicht zu kurz kommen – herausgekommen ist ein Unentschieden. Ebenso unterhaltsam war seine Aufstellung der verschiedenen Zeiten, die bestimmte Dinge in Anspruch nehmen. So weiß der geneigte Zuseher nun, wie viel Zeit man mit Blähungen verbringt, oder welche Lebensspanne verschlafen wird.

Michael Niavarani spulte nicht einfach sein vorgefertigtes Programm ab, sondern ging auch auf das lokale Publikum ein. Die „Seinihonser“ verrieten ihm dann gleich, was es mit dem Gemeindewappen auf sich hat. Die Zuschauer schafften es übrigens an diesem Abend auch mit einem Witz, Niavarani selbst zum Lachen zu bringen. Elisabeth Krista
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