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MENSCHEN IM BLICKPUNKT: Josef Bodner

Seit 31 Jahren ist der Bezirkspolizeikommandant Oberst Josef Bodner als Gesamteinsatzleiter für die Sicherheit während des Hahnenkammrennens verantwortlich. Heuer war es zum letzten Mal:  Er verabschiedet sich im Laufe des Jahres in den Ruhestand.

Kitzbühel  |  Das abgelaufene Hahnenkammwochenende stellte für Oberst Josef Bodner ein besonderes Ereignis dar: Einerseits, weil er zum letzten Mal als Gesamteinsatzleiter für die Sicherheit des weltweit größten Skispektakels zuständig war. Und andererseits, weil es aufgrund der Wetterlage zu keinen Absagen oder zeitlichen Verschiebungen der Bewerbe kam. „Die Pisten waren in Topzustand, das Wetter einzigartig. Wenn man weiß, wie viel Arbeit seitens des Veranstalters dahinter steckt, geht einem das Herz über, wenn alles reibungslos über die Bühne gehen kann“, freut sich Bodner für den Kitzbüheler Ski Club.

Bedingungen in den 80-ern waren schwierig

Seit 1982 ist der aus Abfaltersbach in Osttirol stammende Polizeichef für die gesamte Einsatzleitung in den Bereichen Verkehr, Ordnungsdienst auf der Piste und vor allem auch für den Sicherheitsdienst im Zielgelände und in der Innenstadt verantwortlich. In all den Jahren alles andere als eine einfache Aufgabe, wie er erzählt. Zumal zu seinem Amtsantritt als Kommandant 1982 völlig andere, sehr viel schwierigere Arbeitsbedingungen für die ehemalige Gendarmerie und jetzige Polizei vorherrschten.  „Weil es damals noch keine privaten Wachdienste gab, waren wir von der Gendarmerie für alles zuständig. Sogar für die Absicherung und Bewachung der Piste“, erinnert sich Bodner. Das Verkehrsaufkommen – damals reisten die Besucher hauptsächlich mit dem Pkw an –  sorgte für kilometerlange Staus auf der Bundesstraße Richtung Kitzbühel und für einen Großeinsatz der Exektive. „Auffangparkplätze gab es damals nicht. Wir mussten den Verkehr eben irgendwie bewältigen“, schildert Bodner. 

Evakuierungsplan ausgearbeitet

Sein größtes Hauptaugenmerk: Die Sicherheit der Zuschauer im Zielgelände. Nach dem Sieg von Franz Klammer 1984 habe er, wie er sagt, „Federn gehabt“, weil Massen von Fans vor lauter Begeisterung die Zäune niedertrampelten. Eine seiner größten Sorgen damals während des Hahnenkammrennens: „Dass ein Besucher mangels Absperrungen unter den Zug kommt“, sagt er. Denn Kolonnen von Zuschauern marschierten einst über die Bahngleise zum Zielgelände. Statt der heutigen Absperrungsgitter und Lärmschutzwände war die Absicherung der Gleise früher nur durch Beamte mit Diensthunden möglich. 

Gottlob war auch nie eine aus welchen Gründen auch immer erforderliche Evakuierung der Fans aus dem Zielgelände erforderlich, auch wenn man dafür gut gerüstet ist. 

„Schwere Stürze gehen mir unter die Haut“

Heute greift die Exekutive auf ein Sicherheitskonzept zurück, das mit den Jahren gewachsen und immer straffer und ausgefeilter geworden ist. „Es hat sich bewährt“, erklärt der Bezirkspolizeikommandant und verweist gleichzeitig auf die exzellente Zusammenarbeit mit dem Kitzbüheler Ski Club, die dafür die Grundlage bildet. Zusätzliche Beamte aus den Tiroler Bezirken verstärken die Exekutive an den drei Großkampftagen in Kitzbühel. Am Hahnenkamm-Samstag ist Bodner immerhin Herr über 135 Polizisten, wobei die  Hälfte davon  für die Regelung des Verkehrs abgestellt ist. Dennoch ist er auch nach 31-jähriger Erfahrung erleichtert, wenn sich während des Wochenendes nichts Gröberes ereignet hat. Auch nicht auf der Piste: „Die schweren Stürze von Hans Grugger und Daniel Albrecht gingen auch mir durch Mark und Bein“.

Beim Hahnenkammrennen ist die Polizei für den Schutz von Mitgliedern der Regierung und der Landesregierung zuständig. Mit anderen prominenten Besuchern des Hahnenkammrennens hatte Bodner in den drei Jahrzehnten als Sicherheitschef wenig zu tun. Viel lieber mischte er sich in Uniform unters Volk. Den wenig schmeichelnden Bemerkungen alkoholisierter Fans begegnete er stets mit Charme und Schmäh, erzählt er, „dann war der Bann meistens gebrochen“. Und nicht selten stand er den Skifans auch für ein Erinnerungsfoto zur Verfügung.

Beim Hahnenkammrennen 2014 wird erstmals Bodners Nachfolger über die Sicherheit Kitzbühels wachen. Wer das sein wird, steht allerdings noch nicht fest. Alexandra Fusser

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