
Mehr als nur eine Jubiläumsausstellung
Man wählte den höchsten Punkt der Salzburg – Tiroler Bahn, im Volksmund als Giselabahn bezeichnet und löste damit eine wahre Euphorie aus, der Mut des Heimatverein Pillersee wurde mit vielen Komplimenten und einem ausgezeichneten Besuch belohnt.
Zwei Jahre Vorbereitungszeit, tausende von Kilometern an Besuchs- und Recherchefahrten, das Durchstöbern vieler Archive an den Anliegerortschaften, die unbezahlbare Arbeit der Modellbauer/-innen aus ganz Österreich, die Inszenierung der Ausstellung in und um das Kulturhaus Hochfilzen, der Herausgabe des inzwischen kurzzeitig vergriffenen Lesebuches, die vielen Aufmerksamkeiten, all das und vieles mehr machte den Besuch zu einem echten Erlebnis. Über 4200 Fahrkarten, die einem Originalfahrschein aus dem Jahre 1909 nachgebildet wurden, konnten an die Besucher überreicht werden, mehr als vierzig Öffnungstage war die Modellbahnanlage und das im Eingangsbereich befindliche Bahnhofsstandl in Betrieb und wurde von Freiwilligen der Modellbauvereine und des Heimatverein Pillersee bestens betreut.
Sternfahrt als großer Höhepunkt
Auch die Sonderveranstaltungen wie die Eröffnungsfeier mit der Eisenbahner Stadtkapelle Saalfelden, die fulminante Sternfahrt am 31. Juli zum Geburtstag der Bahn oder der Nostalgiezug der Eisenbahnfreunde Lienz am Ende der Ausstellung, können als Erfolg in die Chronik der Region eingehen. Der grenzgeniale Nachbau der Moosbachbrücken wurde in Niederösterreich originalgetreu gefertigt, ebenfalls überzeugte der Bahnhof Fieberbrunn mit Lagerhaus, Bahnhofsgebäude, dem alten Standl und dem maßstabgerechten Verschub inklusive Stellwerke.
Ausstellungsstücke mit Seltenheitswert
Viele seltene, teilweise noch nie gezeigte Ausstellungsstücke wie der Waschschüssel von Kaiser Franz-Joseph, die für ihn im HBF Salzburg reserviert war, den Originalplänen aus 1875 aus dem Archiv der Bundesbahn, der Fluchtkiste des Sudetendeutschen Fotografen Max Porsche oder einem Meisterwerk der Schlosserkunst in Form einer fast 100 kg schweren Schnellzugdampflokomotive bereicherten die Ausstellung, Videobeiträge des Filmklub Fieberbrunn und eine Fotoschau brachten zusätzliche Informationen und Unterhaltung.
Obwohl es gelungen ist, aus der regionalen Ausstellung (vordergründig zwischen Wörgl und Zell am See) ein Leaderprojekt zu formen, lehnte sich der Heimatverein Pillersee auch finanziell weit hinaus, um dieses bisher größte Vorhaben zu realisieren. Die Giselabahn hat damals die Welt verändert und ist auch heute noch eine enorm wichtige Verkehrsverbindung, die auch in den nächsten Jahren ihre Bedeutung nicht verlieren wird, zumal die Tangente über Rosenheim in nächster Zeit großräumig saniert wird.
