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Kitzbüheler Anzeiger
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Die Gemeinden Brixen (Bild), Westendorf und Kirchberg beteiligten sich an der großen Kaufkraftanalyse.

Mehr als der halbe Kuchen geht an die anderen

Das große Wirtschaftsthema der vergangenen Wochen zieht sich bis ins Brixental hinein: Detailergebnisse für die drei an der CIMA-Kaufkraftstudie beteiligten Gemeinden Brixen, Kirchberg und Westendorf wurden Ende Juli präsentiert. Die Analyse spiegelt sowohl die Struktur wider – schließlich sind die drei Orte kein klassisches Handelszentrum mit großem Einzugsgebiet – als auch die schwierigen Rahmenbedingungen für Geschäfte in den vergangenen Jahren.

Kirchberger mit sehr hoher Kaufkraft
Bemerkenswert: Die Kaufkraft der Bevölkerung ist in Kirchberg außerordentlich hoch: Sie liegt weit über dem Tirol- und sogar über dem Österreichschnitt. Die anderen beiden Gemeinden bewegen sich diesbezüglich jedoch sogar unter der durchschnittlichen Kaufkraft der Regio 3. Auch im Brixental nahm die Einkaufstreue der eigenen Bevölkerung zu ihrem jeweiligen Wohnort erkennbar ab: Die Kaufkrafteigenbindung schwand gegenüber der letzten Betrachtung im Jahr 2018 um vier Prozentpunkte. Insgesamt liegt dieser Wert in Brixen, Kirchberg und Westendorf bei 47 Prozent quer über alle Warengruppen.

Vor allem die Waren des mittelfristigen Bedarfs – wie z.B. Mode – und jene des langfristigen Bedarfs werden von der heimischen Bevölkerung seltener im Ort gekauft als früher – jeweils fast um die Hälfte weniger. Als Aktivposten können die Waren des kurzfristigen Bedarfs gelten: Hier gibt es ein Plus von 61 auf 79 Prozent Eigenbindung. Kirchberg verfügt diesbezüglich sogar über ein kleines, aber feines Einzugsgebiet. Insgesamt fließen übrigens 26,9 Millionen Euro an Kaufkraftvolumen über externe Quellen in die drei Orte.

Der touristisch relevante Anteil am Handel ist im Brixental geschrumpft – ein Trend, der sich quer durch die untersuchten Orte der Regio3 zieht. Für den lokalen Handel sind die Einnahmen der Gäste mehr als nur die Butter auf‘s Brot: Und die wurde nun dünner. Konkret in Kirchberg von 34 Prozent Handelsanteil auf 23 Prozent, in Westendorf von 27 auf elf Prozent und – dieser Ort hält sich diesbezüglich recht wacker – in Brixen von 36 auf 32 Prozent.

Die Konkurrenz für die heimischen Geschäfte stellt einmal mehr der Online-Handel dar. Die gesamten Abflüsse aus den drei Orten in diesen Sektor betragen 12 Millionen Euro. Im Falle des Brixentals zieht auch St. Johann als regionales Einkaufszentrum Kaufkraft ab. Insgesamt fließen 35,1 Millionen Euro bzw. mehr als 53 Prozent des örtlichen Kaufkraftvolumens ab. Um dem entgegenzuwirken, schlägt die CIMA u.a. einen Masterplan vor, auch Leerstandsmanagement und ein Programm für junge Talente sind gute Pfeile im Köcher.

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