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Kitzbüheler Anzeiger
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Vor allem Kühe können von der Maul- und Klauenseuche betroffen sein.

Maul- und Klauenseuche: Weiter Vorsicht

Blauzungenkrankheit, Vogelgrippe, Hasenpest und in den letzten Wochen der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in den österreichischen Nachbarländern Ungarn und der Slowakei – da schrillen nicht nur in der Landesveterinärdirektion in Innsbruck die Alarmglocken, sondern auch bei den Landwirten. Gerade die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche ist für die Bauern ein Horrorszenario – es handelt sich um eine hochansteckende Viruserkrankung, die ausschließlich Paarhufer betrifft. Dazu zählen Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe, Büffel, Lamas, Alpakas und auch Wild.

In Ungarn und der Slowakei wurden mehrere Fälle von MKS bestätigt – einige befinden sich in direkter Nähe zur österreichischen Grenze, daher hat das Gesundheitsministerium zahlreiche Maßnahmen erlassen, um eine Einschleppung der Seuche zu verhindern. Ein Ausbruch in Österreich hätte massive wirtschaftliche Schäden für die heimische Landwirtschaft zur Folge, heißt es auch seitens der Tiroler Landwirtschaftskammer. Generelle Symptome bei allen betroffenen Tierarten sind Blasenbildung im Maulbereich, am Euter und an den Klauen; Fieber, Schmerzen, Apathie, Appetitlosigkeit, Lahmheit und Rückgang der Milchleistung sind weitere Anzeichen. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, deren Produkten (z. B. Milch, Fleisch, Samen) und Ausscheidungen oder kontaminierte unbelebte Objekte. Für Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich. (Quelle: Ages). Tritt die Krankheit in einem Betrieb auf, muss dieser sofort gesperrt und alle Tiere im Stall gekeult werden. Der Hof wird überdies abgeriegelt. Der letzte Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Österreich war übrigens im Jahr 1981.

Auch wenn der Ausbruch der Krankheit mit Ungarn und Slowakei noch weg ist, haben die Landwirte bzw. die zuständigen Organisationen bereits Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet. So wurden die heuer im Frühjahr geplanten Zucht-Gebietsschauen bereits um ein Jahr auf das Frühjahr 2026 verschoben. Auch im Landwirtschaftszentrum in der Weitau ist man achtsam – so wurde etwa bei einer Veranstaltung, an der auch zahlreiche Eltern von Landwirtschaftsschülern teilnahmen, der Stall weitläufig abgesperrt.

Rinderzucht Tirol: Vorsichtig optimistisch

Bei der „Rinderzucht Tirol eGen“ – dabei handelt es sich mit rund 6.200 Mitgliedern um die größte Rinderzuchtorganisation Österreichs – zeigt man sich vorsichtig optimistisch. „Österreich ist frei von Maul- und Klauenseuche und die eingeführten Vorsichtsmaßnahmen sollen einerseits den Seucheneintrag nach Österreich verhindern und andererseits, falls es trotzdem zu einem Eintrag kommt, die Verbreitung in Österreich eindämmen“, klärt der Vorstandsvorsitzende Christian Straif auf. Die Fälle in Ungarn und der Slowakei seien nahe der österreichischen Grenze. „Da die MKS bei Paarhufern hoch ansteckend ist, begrüßen wir die getroffenen Maßnahmen. Grundsätzlich habe ich Vertrauen in das Gesundheitsministerium und die Überwachung im Grenzgebiet und wir sind natürlich froh, dass wir in Tirol doch einige hundert Kilometer weg sind von den registrierten Fällen“, betont Straif. Es sei auch ein gutes Zeichen, dass die derzeitigen Untersuchungen in Österreich bereits seit mehreren Wochen alle negativ waren. „Trotzdem ist weiterhin eine gewisse Vorsicht geboten, da ein Fall von MKS neben den unvorstellbaren Schäden auf den betroffenen Betrieben, auch für den indländischen Markt bzw. die Exportmärkte bei den tierischen Produkten enorme Einbußen und Handelsbeschränkungen mit sich bringen“, klärt der Rinderfachmann auf.

Von Jagdreisen wird abgeraten

Nicht nur die Landwirte, auch die Jägerschaft wurde in den vergangenen Wochen über die Krankheit aufgeklärt. Die Maul- und Klauenseuche kann ebenso Wildtiere wie Rehe, Wildschweine und Rotwild infizieren. Den Jägern käme hierbei eine wichtige Früherkennungskompetenz zu, indem sie im Rahmen der Jagdausübung Wildtiere beobachten und auffälliges Verhalten melden, heißt es beim Jägerverband. Von Jagdreisen in betroffene Gebiete wird derzeit seitens des Jagdverbandes dringend abgeraten.

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