01. Oktober 2008
aktualisiert: 11.04.12, 09:41 Uhr
Der Mann, der Jahr für Jahr die Streif hegt und pflegt
Der Arbeitsplatz von Jakob Hetzenauer ist weltbekannt, die Aussicht atemberaubend schön, sein Werkzeug eine Sense samt Wetzstein, Dengelhammer und -Amboss. Im Rucksack eine Jause, Tee und Mineralwasser sowie Steigeisen. Seine Aufgabe: Jene Teile der Streif-Rennstrecke zu mähen, die sich im Eigentum der Stadtgemeinde Kitzbühel befinden. Dabei handelt es sich um jene Flächen, die nicht bestoßen oder vom Weidevieh verschmäht werden.
Begonnen hat es 1978. Jakob Hetzenauer war beim Städtischen Bauhof in Kitzbühel als Waldarbeiter beschäftigt. Der damalige Stadtförster Karl Erber trat eines Tages an ihn heran, ob er denn nicht jene Teile der Streif mähen wolle, die sich nicht in Privatbesitz befinden.
Jakob Hetzenauer sagte zu. Und handelte sich eine Menge Arbeit ein. Denn der Abschnitt ist lang: Er beginnt beim Starthaus und reicht bis unterhalb der Mausefalle, es folgt der gesamte Steilhang, die Alte Schneise sowie der Zielschuss ab Unterhausberg bis zum Beginn des Golfplatzes.
Nach zwei, drei Jahren dachte er, obwohl zu dieser Zeit knapp 30 Jahre jünger als heute, schon ans Aufgeben. „Die Arbeit ist unglaublich anstrengend, sie verlangt mir alles ab.“ An den steilsten Stellen kommt der Sensenmann nicht ohne Steigeisen aus. Seit einem Sturz, bei dem er nur haarscharf an schweren Schnittverletzungen vorbeigeschrammt ist, hat er für einen Notruf ein Handy mit dabei.
Die Sense wird versteckt
Zweimal ist Hetzenauer mit seiner Sense unterwegs. „Im Frühjahr mähe ich nur die oberen Teile, auf denen kein Vieh aufgetrieben wird, im Herbst kommt jene Teile der Rennstrecke dran, die nicht von anderen Landwirten bewirtschaftet werden“, schildert er. In diesem Jahr hat er am 1. September begonnen. „Ich werde je nach Wetter bis um den 20. September benötigen“, rechnet er, „ich bin täglich so an die sechs, sieben Stunden unterwegs.“ Im Rucksack eine Jause als Mittagessen, immer dabei eine Kanne Tee und eine große Flasche Mineralwasser. Sein Werkzeug lässt er am Arbeitsplatz zurück. Traurig, aber wahr: Er muss die Sense im Wald verstecken. Aus Erfahrung - denn es ist vorgekommen, dass sie entweder beschädigt oder sogar ganz verschwunden war.
Grundlage für den Winter
Wer im Winter eine sehr gut vorbereitete Streif-Rennstrecke haben will, muss schon im Sommer daran arbeiten: Deshalb ist auch im Zeitalter der Motormäher Handarbeit angesagt. „Zum einen ist es sowieso an einigen Stellen zu steil, zum anderen mähe ich nur jene Stellen, die vom Vieh nicht abgefressen wurden.“ Das umgeschnittene Gras lässt Hetzenauer liegen. „Es verrottet sehr schnell“, weiß er. „Lässt man das Gras stehen, würde es umknicken und der Schnee darauf abrutschen.“
Der Straif-Hof als Nachbar
Schon in der Kindheit ist er mit dem Begriff Streif konfrontiert worden. „Der Name Streif stammt bekanntlich vom Bauernhof Straif ab“, sagt Hetzenauer, „der Hof steht bei uns in Brixen in unmittelbarer Nachbarschaft zu meinem Geburtshaus.“ Die Abfahrt vom Hahnenkamm berührt die früher zum Brixener Anwesen gehörende Straifalm - irgendwann ist aus dem a ein e und damit die Streif geworden. Selbst an den damaligen Eigentümer kann sich Hetzenauer erinnern: „Ich war sechs oder sieben Jahre alt, es war ein kräftiger Mann mit einer unübersehbaren Beule im Genick.“ Sein Name lautete Schmid, den Vornamen hat Hetzenauer vergessen.
In den Dreißigerjahren musste er sowohl die Hoch- als auch die Niederalm verkaufen. Die Hochalm erwarb die Stadtgemeinde Kitzbühel, die Niederalm ging an den Seereithbauern.
Begonnen hat es 1978. Jakob Hetzenauer war beim Städtischen Bauhof in Kitzbühel als Waldarbeiter beschäftigt. Der damalige Stadtförster Karl Erber trat eines Tages an ihn heran, ob er denn nicht jene Teile der Streif mähen wolle, die sich nicht in Privatbesitz befinden.
Jakob Hetzenauer sagte zu. Und handelte sich eine Menge Arbeit ein. Denn der Abschnitt ist lang: Er beginnt beim Starthaus und reicht bis unterhalb der Mausefalle, es folgt der gesamte Steilhang, die Alte Schneise sowie der Zielschuss ab Unterhausberg bis zum Beginn des Golfplatzes.
Nach zwei, drei Jahren dachte er, obwohl zu dieser Zeit knapp 30 Jahre jünger als heute, schon ans Aufgeben. „Die Arbeit ist unglaublich anstrengend, sie verlangt mir alles ab.“ An den steilsten Stellen kommt der Sensenmann nicht ohne Steigeisen aus. Seit einem Sturz, bei dem er nur haarscharf an schweren Schnittverletzungen vorbeigeschrammt ist, hat er für einen Notruf ein Handy mit dabei.
Die Sense wird versteckt
Zweimal ist Hetzenauer mit seiner Sense unterwegs. „Im Frühjahr mähe ich nur die oberen Teile, auf denen kein Vieh aufgetrieben wird, im Herbst kommt jene Teile der Rennstrecke dran, die nicht von anderen Landwirten bewirtschaftet werden“, schildert er. In diesem Jahr hat er am 1. September begonnen. „Ich werde je nach Wetter bis um den 20. September benötigen“, rechnet er, „ich bin täglich so an die sechs, sieben Stunden unterwegs.“ Im Rucksack eine Jause als Mittagessen, immer dabei eine Kanne Tee und eine große Flasche Mineralwasser. Sein Werkzeug lässt er am Arbeitsplatz zurück. Traurig, aber wahr: Er muss die Sense im Wald verstecken. Aus Erfahrung - denn es ist vorgekommen, dass sie entweder beschädigt oder sogar ganz verschwunden war.
Grundlage für den Winter
Wer im Winter eine sehr gut vorbereitete Streif-Rennstrecke haben will, muss schon im Sommer daran arbeiten: Deshalb ist auch im Zeitalter der Motormäher Handarbeit angesagt. „Zum einen ist es sowieso an einigen Stellen zu steil, zum anderen mähe ich nur jene Stellen, die vom Vieh nicht abgefressen wurden.“ Das umgeschnittene Gras lässt Hetzenauer liegen. „Es verrottet sehr schnell“, weiß er. „Lässt man das Gras stehen, würde es umknicken und der Schnee darauf abrutschen.“
Der Straif-Hof als Nachbar
Schon in der Kindheit ist er mit dem Begriff Streif konfrontiert worden. „Der Name Streif stammt bekanntlich vom Bauernhof Straif ab“, sagt Hetzenauer, „der Hof steht bei uns in Brixen in unmittelbarer Nachbarschaft zu meinem Geburtshaus.“ Die Abfahrt vom Hahnenkamm berührt die früher zum Brixener Anwesen gehörende Straifalm - irgendwann ist aus dem a ein e und damit die Streif geworden. Selbst an den damaligen Eigentümer kann sich Hetzenauer erinnern: „Ich war sechs oder sieben Jahre alt, es war ein kräftiger Mann mit einer unübersehbaren Beule im Genick.“ Sein Name lautete Schmid, den Vornamen hat Hetzenauer vergessen.
In den Dreißigerjahren musste er sowohl die Hoch- als auch die Niederalm verkaufen. Die Hochalm erwarb die Stadtgemeinde Kitzbühel, die Niederalm ging an den Seereithbauern.