Ein Mann mit eigenem Gang
Peter Aufschnaiter-Dokumentation wurde in Kitzbühel präsentiert
Peter Aufschnaiter, der große Kitzbüheler Tibetforscher ist in seiner Heimat unvergessen: Das bewies das große Publikumsinteresse bei der Präsentation der Aufschnaiter-Doku aus der Reihe „Bergwelten“.
Kitzbühel | Zwei sehr unterschiedliche Männer spann das Schicksal zusammen, um eines der größten Abenteuer der Neuzeit zu bestehen: Peter Aufschnaiter und Heinrich Harrer gelang die Flucht aus einem Kriegsgefangenenlager. Ihr Weg führte sie bis in‘s damals noch sagenumwobene Lhasa. Während Heinrich Harrer mit seiner Schilderung der Ereignisse weltberühmt wurde, blieb es um den Kitzbüheler Aufschnaiter wesentlich ruhiger. Aber er, der besonnene Naturliebhaber, war ohnehin nie auf Ruhm aus. Zu Harrer hatte er ein schwieriges Verhältnis. Obwohl die beiden Bergsteiger viel gemeinsam durchgestanden haben, sind sie nie so richtig warm geworden miteinander. Harrer, das berichten Zeitzeugen, hatte seinerseits allerdings hohen Respekt vor den Fähigkeiten Peter Aufschnaiters. Die aktuelle Dokumentation, die am Donnerstag im Rasmushof präsentiert wurde, zeugt von den unterschiedlichen Charakteren. Sie räumt auch dem Menschen Aufschnaiter seinen gebührenden Platz ein – mit all seinen Leistungen und Eigenarten. So habe er einen ganz eigenen Gang gehabt, der fast schon an‘s Rennen grenzte. Die Schweigksamkeit war ebenfalls ein Markenzeichen Aufschnaiters. Er behielt eine Liebe zu Tibet, die ihresgleichen sucht. Ihm sind auch etliche Meilensteile in der dortigen Infrastruktur zu verdanken. Aufschnaiters acht Jahre in Tibet sind aufgrund neuester Erkenntnisse bald mehr als nur eine Fußnote der Geschichte eines anderen Mannes.
Elisabeth Galehr
Foto: Meta Film