
Luftakrobaten feiern Jubiläum
Gegründet im Jahr 1974 zählt der Verein zu den ältesten Drachenfliegerclubs Österreichs. Die Aufgaben des Vereins sind vielfältig: Neben der Organisation der jährlichen Clubmeisterschaft ist der DFC auch jedes Jahr ein beliebter Treffpunkt am Kitzbüheler Jahrmarkt. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings in der Bereitstellung der Infrastruktur für die Fliegerkollegen – allen voran der Landewiese am Maurachfeld. In den letzten Jahren konnte der Club einen deutlichen Zuwachs verzeichnen. „Das Paragleiten erlebt gerade einen enormen Aufschwung, aktuell haben wir 60 aktive Mitglieder und wollen weiter wachsen“, berichtet Obmann Lukas Haselwanter, der im vergangenen Jahr Langzeit-Obmann Gidi Koidl an der Spitze des Vereins abgelöst hat.
Paragleiten hat sich enorm weiterentwickelt
In den 1980er-Jahren dominierten die Drachenflieger das Bild am Himmel über Kitzbühel. Heute sind es vor allem Paragleiter, die die Szene prägen. Die technischen Entwicklungen der letzten Jahre haben den Sport grundlegend verändert: Moderne Schirme sind leichter, leistungsfähiger und einfacher zu handhaben. „Mittlerweile kann man mit einem Paragleiter auch Distanzen von über 300 Kilometern zurücklegen“, erklärt Haselwanter. Drachenfliegen ist hingegen um einiges komplizierter: „Alleine den Drachen auf den Berg zu bekommen ist nicht einfach. Auch das Zusammenbauen braucht einige Zeit – und das alles für einen kurzen Flug. Mit einem Paragleiter geht das viel einfacher und man kann an einem Tag sogar mehrere Flüge schaffen.“
„Die Hahnenkammbahn war eine der ersten in Österreich, die Drachenflieger und Paragleiter auf den Berg gebracht hat.“
Lukas Haselwanter


Dass Paragleiten in unserer Region früh an Popularität gewann, lag unter anderem an der Kitzbüheler Bergbahn. „Die Hahnenkammbahn war eine der ersten in Österreich, die Drachenflieger und Paragleiter auf den Berg gebracht hat“, weiß Lukas aus Erzählungen – unter anderem von seinem Vater, der ebenfalls viele Jahre lang leidenschaftlicher Drachenflieger war. Und auch heute bringt die Bergbahn Flieger bequem zu ihren Startplätzen am Kitzbüheler Horn, Gaisberg oder Hahnenkamm.
Erfolgreiche Saison in Paragleiterliga
Seine Leidenschaft für das Paragleiten entdeckte Lukas Haselwanter eher spät, obwohl er schon als Kind immer wieder den Papa beim Fliegen beobachtete. „Mit 22 Jahren hat mich Gidi Koidl einmal zu einem Tandemflug mitgenommen. Danach bin ich selbst ein paar Mal geflogen. So richtig gepackt hat mich das Fieber aber erst mit 30 Jahren – dafür aber umso intensiver“, schmunzelt der Kitzbüheler. Mittlerweile startet er sogar in der Österreichischen Liga und schaffte vergangene Saison mit Platz drei bei den Newcomern sogar den Aufstieg in die höchste Liga.
Er tritt dort in der Disziplin Cross Country an – eine Art Orientierungslauf in der Luft. Dabei müssen die Piloten verschiedene Bojen anfliegen, die ihnen per App angezeigt werden. „Zum Start befinden sich rund 120 Paragleiter gleichzeitig in der Luft. Wer die beste Strategie hat und den bis zu 75 Kilometer langen Kurs am schnellsten absolviert, gewinnt“, erklärt Haselwanter. Den Kurs erfahren die Paragleiter erst kurz vor dem Start. Windverhältnisse und Thermik müssen genau analysiert werden, um die beste Routenwahl zu treffen. Fehler werden hart bestraft: „Wenn du falsch entscheidest, stehst du plötzlich irgendwo in der Pampa und der Bewerb ist für dich gelaufen. Das ist auch mir anfangs öfter passiert, weil ich etwas zu frech geflogen bin“, schmunzelt er.
Auch in der Region macht die Paragleiter-Liga immer wieder Station: Vor kurzem wurden in Kössen die Staatsmeisterschaften ausgetragen, demnächst findet in Westendorf der Alpenrosencup statt. „Unser Ziel ist es, so einen Bewarb demnächst auch nach Kitzbühel zu holen und die Community weiter zu beleben“, verrät Lukas Haselwanter.
