Ludwig II. "streng geheim"

Aus seiner Zeit gibt es nicht sehr viele Bildnisse: Ein verschwommenes Konterfei auf einer Münze gibt einen Eindruck vom großen Herzog Ludwig II von Bayern (1229-1294), der den Beinamen „der Strenge“ erhielt. 

Kitzbühel
Auf einen vergnüglichen und informativen Streifzug durch die Geschichte Kitzbühels begab sich Werner Hengl in seinem Vortrag, der mit einem anschaulichen Theaterspiel garniert war.
Darin tauchte er mit dem zahlreichen, begeisterten Publikum in die Zeit von Ludwig II von Bayern ein. Der Herzog ist heute vielen Stadtbewohnern Kitzbühels vielleicht nur noch als Figur auf dem Stadtbrunnen präsent. Doch er prägte wesentlich die Entwicklung Bayerns zu einem politischen Gewicht mit und – ja, seine beste Tat überhaupt – er erhob Kitzbühel 1271 zur Stadt. Damals erst als dritte in Westösterreich.

Der umtriebige Wittelsbacher war in seiner Regentschaft nicht gerade zimperlich – was auch vermutlich seinen großen Machteinfluss wie auch den Beinamen erklärt.
So verstand es der kluge Fürst, sich als Vormund seines berühmten Neffen, des jungen Konradin elegant aus der Affäre zu ziehen, als es für den jungen Hohenstaufer in Italien ziemlich ungemütlich beziehungsweise fatal wurde. Ludwigs erste Gattin Maria von Brabant bekam den Zorn des „Strengen“ besonders dras­tisch zu spüren: Fälschlicherweise des Ehebruchs beschuldigt, ließ ihr Mann sie umbringen.

Hengl und seine beiden Mitstreiter verwoben die gesicherten Fakten zu einer mitreißenden Geschichtsstunde, und wo das historische Wissen aufhörte, wurde die Lücke mit gut fundierter Spekulation aufgefüllt. 

E. Galehr