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Kitzbüheler Anzeiger

LR Tilg lehnt Privat Ambulatorium ab

Kitzbühel  |  Keine Genehmigung für das private Ambulatorium und ein Nein zu dem Konzept der drei Mediziner: Die Kitzbüheler Delegation ist am Montag mit ihren Nachnutzungsplänen in Innsbruck abgeblitzt.
Für die Reaktion von Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und LH Günther Platter hat Kitzbühels ärztlicher Leiter Siegfried Nagl nur noch ein Kopfschütteln übrig: „Wir wurden katastrophal abserviert. Landesrat Tilg hat uns lediglich die Errichtung eines Ärztehauses vorgeschlagen. Das Ambulatorium dürften wir demnach nur als Übergangslösung bis nächstes Jahr betreiben“, berichtet er dem Kitzbüheler Anzeiger und folgert: „In Innsbruck hat man wohl die Befürchtung, dass unser Privat-Ambulatorium funktionieren könnte. Deshalb wird unser Vorschlag einfach im Keim erstickt.“

St. Johann muss alle Notfälle versorgen

Wie berichtet, haben die Primarii Siegfried Nagl, Günther Schwentner und Andreas Gredler ein Konzept für die Nachnutzung des Kitzbüheler Spitals ausgearbeitet. Einerseits mit einem Privat-Ambulatorium, dessen Leistungen über die Krankenkassen abgerechnet werden sollen. Andererseits mit einem Sanatorium mit 25 Betten, das Spitzenmediziner in die Gamsstadt bringen soll.

Für die erforderliche Genehmigung gab es im Land am Montag keine Zusage: „Alle unsere Vorschläge für eine sinnvolle Nachnutzung wurden abgeschmettert“, ist Stadtchef Klaus Winkler empört. Der Bürgermeister verweist auf die für ihn unklare Situation in der Patientenversorgung nach der Schließung des Kitzbüheler Spitals: „Weil Landesrat Tilg unsere Lösungsvorschläge nicht umsetzen will, wird es ab 1. Jänner zu einer prekären Situation im Bezirk kommen.“

Das räumlich ohnehin schon aus allen Nähten platzende Bezirkskrankenhaus St. Johann muss dann bekanntlich alle Notfälle im Bezirk versorgen. Mit dem notwendigen Aus- und Erweiterungsbau wird erst im kommenden Jahr begonnen.

Winkler: „Kitzbühel wollte nicht zusperren“

Winkler verwehrt sich gegen jene Vorwürfe, dass er vor zwei Jahren mit der Verweigerung, das Kitzbüheler Krankenhaus zu schließen, einen Notstand in der Patientenversorgung selbst herbeigeführt habe. „Der Stadt Kitzbühel können LH Platter und LR Tilg jetzt nicht den Schwarzen Peter zuschieben. Wir wollten unser Krankenhaus nicht schließen und schon gar nicht mitten in der Saison.“

Ein Ärztehaus, wie es LR Tilg vorgeschlagen hat, lehnen sowohl Winkler als auch Nagl ab. „Das ist kein adäquater Ersatz für ein Krankenhaus.“

Die Pläne für eine Orthopädie-Reha sind für Winkler sowieso ausgeschlossen: „Der dafür erforderliche Umbau würde zwei Jahre dauern und 10 Millionen Euro kosten. Das ist nicht machbar.“
Alexandra Fusser

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