Lösung für Bichlalm-Lift in Sicht
Anstelle der geplanten Gondelbahn soll nun im Jahr 2014 ein Doppelsessellift die Bichlalm erschließen.
Kitzbühel | Eine neue Lösung ist für eine Seilbahn-Anlage hinauf auf die Bichlalm in Sicht. Die Pläne für eine Gondelbahn wurden verworfen, nun will die Bergbahn AG Kitzbühel einen Doppelsessellift errichten. Geschehen soll dies im Jahr 2014. „Wir werden die Anlage mit Eigenmitteln finanzieren. Die Gelder dafür sind auch im Buget vorgesehen“, berichtet Bergbahn-Vorstand Josef Burger.
„Der Aufsichtsrat des Seilbahnunternehmens hat sich erneut mehrheitlich zur Wiedererschließung der Bichlalm bekannt. Grundsätzlich sind wir uns nun mit den Grundeigentümern einig, punktuell sind aber einige Themen offen“, versichert Klaus Winkler, Aufsichtsratsvorsitzender der Bergbahn AG.
Für den Sessellift wurde die Trasse wieder neu geplant und entspricht im Groben der alten Lifttrasse. Aber nicht nur die Anlage wurde seitens der Bergbahn geplant, auch die Vermarktung. Mit Halterungen für Räder will man die Bichlalm auch im Sommer attraktiv gestalten und zusätzlich Naturfreunden das Gebiet zugänglich machen.
Langer Weg mit Hindernissen
Die „Akte Bichlalm-Lift“ begann 2005 mit der Schließung, da keine Betriebsgenehmigung mehr ausgestellt wurde. Es folgte seitens der Hüttenwirtin eine Klage auf Betriebspflicht. Das Landesgericht gab der Klägerin Recht, es kam zu einem Vergleich zwischen den beiden Parteien. Darin verpflichtete sich die Bergbahn für die Neuerrichtung einer Anlage.
Im Jahr 2008 hätte die neue Anlage bereits in Betrieb gehen sollen, doch Uneinigkeiten zwischen dem Seilbahnunternehmen und den Grundbesitzern zögerten den Bau hinaus.
Dass es die Bergbahn AG mit der Errichtung ernst meint, belegt auch das Ansuchen beim Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie aus dem Jahr 2010. Darin wurde um eine Konzession für eine Seilbahn angesucht.
Von der Lösung mit einem Doppelsessellift ist Hüttenbesitzerin Susanne Bachler weniger begeistert: „Ich habe keinen Einfluss auf die Entscheidungen der Bergbahn AG, jedoch bezweifle ich die Wirtschaftlichkeit des Sesselliftes. Der Sinneswandel ist für mich ein Rückschritt“. Die fehlende Seilbahn brachte der Kitzbühelerin auch finanzielle Einbußen, denn Investoren für die Hütte sprangen ab. Für die Verzögerungen beim Neubau erhält die Besitzerin aber Entschädigungen. Elisabeth M. Pöll, Foto: Obermoser