Lockmittel Gästekarte im Sommer
Inflation, gestiegene Kosten, erweiterte Aufgaben: Nicht nur Tirols Touristiker ächzen seit Jahren unter der Last der Herausforderungen, mit denen sie zunehmend konfrontiert sind. Marketing, Markenbildung sowie Info für Gäste und Mitglieder als Hauptaufgabe der Tourismusverbände? Das war einmal.
Um es heute mit der weltweiten Konkurrenz aufnehmen zu können, sind längst neue und weitreichende Aufgaben hinzugekommen. Schärferer Wettbewerb zwingt die Destinationen, sich durch Qualität und Angebot abzuheben.
Die gute alte Wandernadel lockt niemanden mehr – weil Gäste ihre Erwartungen immer höher schrauben, gilt es, authentische Erlebnisse und Urlaubsprogramme zu kreieren.
Das wiederum setzt die Touristiker unter Druck. Um dem Wettbewerb standzuhalten, sind Verbände zu teils massiven Investitionen in die touristische Infrastruktur gezwungen. Wie etwa in St. Johann , wo sich der TVB am Bau der neuen Jodlalmbahn
finanziell beteiligen will oder eben durch die Schaffung einer Sommer-Gästekarte, wie es Kitzbühel Tourismus nun in Kooperation mit der Bergbahn AG Kitzbühel plant. Die Gäste würden vom angebotenen Mehrwert profitieren und die Destination könnte im Sommer mit dem Bergerlebnis Wandern locken. Pro Tag und Nase eine Berg- und Talfahrt unentgeltlich auf den berühmten Hahnenkamm oder das legendäre Kitzbüheler Horn – das ist schon was, worüber sich die Gäste zurecht freuen dürfen.
Aber das kostet Geld. Geld, das über die Erhöhung der Ortstaxe in die Kasse des Verbandes gespült werden soll, um die Leistungen abzudecken. In der TVB-Vollversammlung steht daher eine weitreichende Entscheidung an: Die Anhebung der Ortstaxe von derzeit 3,50 Euro auf das in Tirol zulässige Maximum von 5 Euro.