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Kitzbüheler Anzeiger

Lehrlinge: begehrt, aber rar

In Österreich mangelt es an Lehrstellen, im Bezirk Kitzbühel gibt es hingegen ein Überangebot. Lehrlinge sind in der heimischen Wirtschaft begehrt, aber rar.

Kitzbühel | 5.544 Lehrstellensuchende stehen in Österreich rund 2.500 offenen Lehrstellen gegenüber.  Dieser Umstand ist vor allem auf die schlechte Wirtschaftslage zurückzuführen, weiß Wirtschaftskammer-Obmann Klaus Lackner. „Weniger Investitionen und weniger öffentliche Aufträge bedeuten auch weniger Arbeitsplätze.“

Ganz anders stellt sich die Situation im Bezirk Kitzbühel dar: Hier klagen die Wirtschaftstreibenden über einen regelrechten Lehrlingsmangel. Allein im heurigen Jänner standen im Bezirk elf Lehrstellensuchende 95 sofort verfügbaren Lehrplätzen gegenüber. Bis zum Sommer wird sich diese Entwicklung noch zuspitzen.  „Mit Schulende sind bereits jetzt 289 offene Lehrplätze vorgemerkt“, erläutert AMS-Chef Manfred Dag. 

Warum das so ist, erklärt  Kammerobmann Klaus Lackner:  Die Lehre habe im Bezirk aufgrund seiner vorwiegend kleinstrukturierten Betriebe noch immer einen hohen Stellenwert. Auch die Jugendlichen würden davon profitieren: Die heimische Wirtschaft bietet rund  100 verschiedene Berufsmöglichkeiten, in Tirol können die Schulabgänger sogar unter 170 verschiedenen Berufen wählen.

Verstärkt wird der Mangel an Lehrlingen in der heimischen Wirtschaft durch die demographische Entwicklung: Allein die Anzahl der 15-Jährigen in Österreich habe sich von 1980 (130.000) bis 2013 (90.000) um 40.000 Personen verringert, wie Lackner erklärt. Was bedeutet, dass Ausbildungsbetriebe mittlerweile um  Lehrlinge ringen müssen. 

Gemeinsam wollen Lackner und Dag  verstärkt  Schulabgänger und -abbrecher ansprechen und zu einer Ausbildung  motivieren: „Es ist nie zu spät, um eine Lehre nachzuholen“. 

Ihr Appell an die Wirtschaft  heißt, den Jugendlichen auch bei schlechteren Noten eine Chance zu geben: „Vielen geht erst im Zuge der Ausbildung der Knopf auf.“ Alex. Fusser

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