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Kitzbüheler Anzeiger

Vom Leben und Sterben im Krieg

Eine neue Ausstellung erinnert an die Schrecken des 1. Weltkrieges
Vom Leben und Sterben im Krieg

Die Ausstellung im Metzgerhaus zeigt die Auswirkungen des Krieges auf die Gemeinde Kirchdorf.
Kirchdorf | „Viele wurden im Krieg befördert - die meisten vom Leben in den Tod“ so ein Spruch auf den Schautafeln des Museum im Metzgerhaus. 50 Kirchdorfer mussten im 1. Weltkrieg ihr Leben lassen, dem Leben an der Front und in der Gemeinde Kirchdorf widmet sich die neuste Ausstellung.

Mit viel Liebe zum Detail hat Ortschronist Michael Keuschnick die Schau zusammengestellt. Sie erzählt von Schicksalen, wie dem von Bäckermeister Johann Georg Mayr, der bis 1918 in Russischer Gefangenschaft war und dann verstarb. In Briefen schildert er seinen Familien daheim was sich dort zugetragen hat.

Das Tagebuch der Anne Trixl erzählt die andere Seite des Krieges. Über 200 russische Gefangene waren in Kirchdorf untergebracht. „Eine sehr hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass Kirchdorf damals 1.100 Einwohner zählte. Fotos aus dieser Zeit sind sehr selten, aber wir haben welche in der Ausstellung“, erklärte Keuschnick.

Kirchdorf mit eigenem Bahnanschluss
Was viele wohl nicht wissen: Eigentlich hätte Kirchdorf an das Eisenbahnnetz angeschlossen werden sollen.  „Die Pläne waren alle schon fix und fertig. In den Protokollen von 1913 heißt es, dass möglichst und baldigst damit angefangen werden soll“, erzählt Keuschnick. Aus der Eisenbahnverbindung von St. Johann über Kirchdorf, bis nach Kössen wurde nichts - der Krieg kam dazwischen. Die Pläne wurden nie umgesetzt.

Kulturreferent Christian Nothdurfter meinte in seiner Ansprache zur Eröffnung:“ Ich hoffe, dass solche Dinge nie wieder passieren.“ Die Ausstellung im Metzgerhaus in Kirchdorf ist noch bis 4. Oktober zu sehen. Öffnungszeiten: Sonntag von 10 bis 12 Uhr und Dienstag von 18 bis 20 Uhr.
Johanna Monitzer

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